11. – 14. Juni – Hurtigrute
Es sind auf unserer gesamten Reise bis Hammerfest gar nicht soviele Häfen, an denen man aussteigen kann, ist eben ein Postschiff und da muss es zackzack gehen und die meisten Häfen werden nachts angefahren. Erst den dritten Hafen sehen wir zumindest von Deck aus – Torvik, gefolgt von Alesund und dann in den Geirangerfjord, in dem die Ausschiffung für die Gäste stattfindet, die die große Tour bis Molde per Bus machen wollen. Wir werden keine angebotenen Touren mitmachen, weil wir ja mit dem Bulli ohnehin Norwegen runterfahren wollen.
Erst aber geht es durch den Storfjord bis man in den wesentlich engeren Geirangerfjord gelangt. Die Eindrücke sind nicht weniger spektakulär.
Das sieht doch idyllisch aus. Wenn es warm genug sein sollte und wir keinen Strom zum Heizen benötigen, dann wäre das eine Alternative.
Der Örnesvejen – Adlerweg. Da werden wir auf der Tour mit dem Bus runterkommen.
Auf der Strecke im Fjord werden wir auf verschiedene Messpunkte und einen kleinen Hof aufmerksam gemacht. Das Gebäude ist so an die Felsen gebaut, dass das Dach genau den Winkel wie der Felsen hat. Eventuelle Schneelasten rutschen auf diese Weise gleich runter. Die verschieden angebrachten Messpunkte nehmen Bewegungen der Felsen auf, denn man weiß, dass der gesamte Hang irgendwann einmal abrutschen wird. Der Fjord wäre dann dicht und es gäbe eine unvorstellbar große Flutwelle. So nebenbei schauen wir uns schon mal vom Schiff die WoMo Stellplätze an, gesichtet haben wir drei Möglichkeiten, alle traumhaft schön gelegen. Mal sehen, wer der Platzsieger sein wird.
Wir fahren nochmal Alesund an und haben ein knappe Stunde Zeit uns die Beine zu vertreten. Ist schon putzig, das Schiff spuckt eine Horde Menschen aus und wir mittendrin. Schön ist es trotzdem.
Alesund ist Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrannt. Der deutsche Kaiser liebte Norwegen und war oft Gast hier. Mit seiner Hilfe und erhebliche Geldgaben wurde Alesund wieder im Jugendstil aufgebaut.
Hübsch, oder nicht…
Wer soviel Geld spendiert, darf auch geehrt werden.
Am nächsten Hafen werden die Ausflügler wieder eingesammelt, die nächste Möglichkeit auszusteigen ist dann Kristiansund. Erinnert ihr euch: im Winter habe ich goldfarbene Wasserhähne gefunden, na ja, war auch dringend nötig.
Diesmal ging alles glatt und wir konnten in Ruhe Neues entdecken.
Es gibt noch so viele schöne Bilder, aber die Hurtigrutenfahrt sollte ja nur Mittel zum Zweck (Norwegen von oben nach unten durchfahren) sein.
Die nächsten fünf Häfen wurden wieder nur kurz angefahren oder auch nachts. In meiner ungeliebten Stadt Bodö war dann doch ein Spaziergang dran, diesmal aber etwas anders und das war gut so.
Weiter geht’s, wir schippern Richtung Lofoten. In Svolvaer hätten wir Gelegenheit gehabt ein wenig an Land die Beine zu vertreten, es regnete und das heftig. Glück? Jo, irgendwie schon, denn was in den letzten Jahren gebaut wurde, sieht nicht gerade fein aus. Hotels über Hotels, egal in welchem Ort.
Der Höhepunkt für alle Reisenden war wohl die Fahrt in den Trollfjord, der mit seinen 80 m Breite sicherlich eine Herausforderung für den Kapitän ist.
Wieder überschlagen wir die nächsten fünf Häfen. Stimmt nicht ganz, wir verschlafen sie teilweise. Trotz der andauernden Helligkeit können wir erstaunlich gut einschlafen.
Für Tromsö hatten wir uns ausgedacht mit dem Taxi zur Kabinenbahn des Hausberges zu fahren, dann hoch und zu Fuß wieder zurück zum Schiff. Das hat sich gelohnt, der Ausblick einfach nur toll und der Gang über die Brücke gar nicht so schlimm wie es zunächst schien. Den Besuch der Eismeerkathedrale haben wir uns gespart. Für einmal angucken umgerechnet 5,50 Euro sahen wir beide nicht ein.
Wir kommen unserem Ziel Hammerfest langsam näher. Noch zwei Häfen in der Nacht und wir schiffen aus. Kann man das überhaupt so sagen?
Unsere Reise beginnt, also relaxed schauen was kommt.