13./15.06.- Letzter Campingplatz

13. Juni 2025 0 Von admin


Wir nehmen nicht die bequemere Strecke, wir nehmen die schönere. Ist wirklich wunderschön der Hardangervegen, da hat der Fahrer doch glatt wieder eine Schreifrau ( nein ich schreie nicht) neben sich sitzen. Ich muss zugeben, dass ich Günter damit ganz schön nerve, er möge langsamer fahren, weiter rechts und am liebsten das Auto schieben. Aber jetzt zu diesem Zeitpunkt, zu dem ich schreibe, wissen wir ja, wir haben es bis zur Fähre geschafft. Das Auto ist noch heil, meine Nerven wieder hergestellt und der Frieden zwischen uns damit auch.
Kaum sind wir runter von unserem Campingplatz, schon halten wir an, steigen aus und bewundern bei allerbestem Urlaubswetter die Strick- und Häkelkünste der Eidfjorder.

Ich wage gar nicht zu schreiben der Eidfjorder Frauen. Wer weiß ob sich nicht doch ein Mann an dieser künstlerischen Verwirklichung versucht hat. Bis wir alle Baumstämme fotografiert hatten, das hat gedauert.

Eidfjord liegt wunderschön, bei Sonne sieht eben alles viel schöner aus.

Manchmal erstaunt es uns, dass in so kleinen Orten oft verhältnismäßig große Hotels zu finden sind. Wie würde unser Urlaub aussehen, wenn wir nicht mehr mit dem Bulli unterwegs sein könnten? Ich glaube, wir würden Hütten mieten, mit ein bisschen Komfort und dann von dort aus Tagestouren unternehmen. Jo, das hört sich gut an.
Das Bauwerk meiner Begier ist wieder nur wenige Kilometer entfernt, die Hardangerbrücke, mit 1882 Metern die größte Hängebrücke Norwegens.

Bevor man die Brücke überquert befindet sich dort ein Aussichtspunkt und ein Weg runter, den wohl aber nur wenige austesten. Keine Frage, was hinter der Kurve kommt, muss angesehen werden, vielleicht ist es ja doch das Ende des Regenbogens. Wenn man es nicht probiert, dann findet man es auch nicht heraus.

Na gut, kein Ende des Regenbogens, aber ein Boot als Kunstobjekt auf dem Felsen. Was will uns der Künstler damit sagen? Immerhin ist der Überraschungsmoment gelungen, von dem Ausblick über den Fjord mal gar nicht zu reden – grandios.
Weiter gehts es runter,
wir bleiben immer wieder stehen, machen unzählige Fotos von links nach rechts und andersrum. Das Bauwerk ist imposant und wird von uns entsprechend gehuldigt.
Brücke mit Auto,
Brücke ohne Auto, Brücke mit Frau. Huch, wir kommt die denn da hin? Ist ja wieder typisch.

Die Brücke ist auch für Fußgänger und Radfahrer zugänglich und kann es schöner sein, als durch dieses Lichtermeer zu schreiten. Den Tipp unbedingt von der oberen Aussichtsplattform mal runter auf die Brücke zu gehen wurde dann tatsächlich von einem Paar angenommen.
Bevor man aber mit dem Auto über die Brücke kann, fährt man mal wieder durch einen Tunnel mit Kreisverkehr und was soll ich ssagen, höre nicht immer auf deine Frau, kann in die falsche Richtung gehen. Der Fehler ist aber schnell ausgebügelt.
Kaum ist man aus dem Tunnel raus und über die Brücke rüber geht es in den nächsten Tunnel und dann noch ein Tunnel und noch ein Tunnel. Dann aber sehen wir den Himmel wieder.
Wir teilweise direkt am Wasser entlang, manchmal aber auch etwas in die Höhe, immer schön eng auf dieser Straße und glaubt ja nicht, dass die Busfahrer, ich meine jetzt die richtigen Busse, Rücksicht auf so kleine Bullis nehmen. Die schneiden die Kurven und nehmen es auch nicht so genau mit den Mittellinien Sind wohl tatsächlich nur Empfehlungen. Wer kann mir da schon meine geäußerten Ängste verübeln.

Wir kommen gar nicht recht voran, denn das nächste Objekt steht bevor – Tyrvefjøra.

Ein Rastplatz, der mit Überlegung angelegt ist. Die Architekten haben sich in der Umgebung umgesehen und überlegt, wie sie die Besonderheiten des Ortes wiederspiegeln wollten.

Bei einem solch tollen Objekt kann man nicht einfach schreiben Klohäuschen, nein das sind edle Sanitärräume.

Die hierfür benötigten Bäume wurden mit sehr viel Bedacht ausgesucht. Die Wurzeln mussten zum Objekt passen. Schaut mal genau hin. Es sind immer je einmal die Wurzeln am Boden und einmal nach oben als Unterstützung gesetzt. Das Ergebnis wirklich beeindruckend.

Wie klein der Mensch doch ist.

Im Hintergrund kann man die Kinder sehen. Auf unserer Seite sprangen etwas größere Jungs, angestachelt durch die kleinen ins Wasser, ganz mutige mit Salto.

Weiter bis zum nächsten Rastplatz, nicht, dass wir schon wieder rasten müssten oder müssen müssten, der Platz ist einfach nur schön und es gibt meistens immer noch mehr zu sehen, als man vermutet, z.b. Eine Familie, die ihr gesamtes Geschirr unter einem Wasserhahn reinigte, der aber kein Trinkwasser ausgab. Mich hats innerlich geschüttelt.

Wir wollen uns noch einmal den Steindalsfossen ansehen und wie bekannt auf der gesamten Tour – ohne Tuc`s geht nix. Heul, Jammer, Gezeter, es ist die letzte Packung mit Geschmack. Jetzt sind nur noch normale da.

Mit meiner Schwester hatte ich diesen Foss zum ersten Mal gesehen, auf unserer „Coronatour“ hatte es geregnet und nun war es wudnerbar und nicht so sehr überlaufen.

Um den Foss rum ist es touristisch noch moderat aufgearbeitet. Ein Souvenirladen und ein Café mit Souvenirs.

Die Touristinformation und ein Parkplatz groß genug. Rechts geht es rauf auf den Platz und links ist das Durchfahrtverbotsschild, das ist aber auch wieder nur als Empfehlung gedacht, besonders für Teslafahrer. Grummel, grummel.

Man wird wirklich nicht nass, wenn man hinter den Foss geht.

Noch eine relativ große Brücke und einige Kilometer und wir sind auf unserem letzten Campingplatz Lone dicht bei Bergen. Es ist der teuerste Platz bisher, wird aber dennoch nicht übertroffen durch Randsverk und Vossevangen.
Müde und geschafft müssen wir nun erstmal ausruhen.