14. Mai – Sonne satt
Heute wirds gemütlich, wir fahren nicht so weit, genießen noch mehr als am Tag davor. Wetter ist bestens, Laune auch, also nix wie los.
Seid ehrlich,wenn man mit solch einem genialen Ausblick geweckt wird, da kann man nur gute Laune haben.
Reykholt, Hraunfossar, Barnafoss und Húsafell und zurück.
Reykholt, im Namen steckt der Name Rauch, wir sind im Tal der dampfenden Quellen. Auf dem Weg nach Reykholt kann man rechts und links sehen wie es mehr oder weniger dampft. Dabei heißt Dampf in isländisch Gufu, aber dieses Wort findet man auch in einigen Ortsnamen. Eine dieser versteckten Quellen ist bereits von Snorri Sturluson im 12. Jahrhundert. Snorri war Historiker, Dichter und ein bis heute sehr beachteter Politiker.
Das folgende Bild zeigt einer der großen heißen Quellen auf dem Weg nach Reykholt – Deildartunguhver. Diesen Namen werde ich nie richtig aussprechen.
Das gesamte Tal inklusiv Borgarnes wird mit diesem heißen Wasser versorgt, entsprechend gewöhnungsbedürftig ist das Duschen, denn es riecht teils heftig nach Schwefel. Spätestens am zweiten Tag hat man sich aber daran gewöhnt.
Die neue und die alte Kirche Kirche von Reykholt. Zunächst ist die alte Kirche geschlossen, aber nach einem kleinen Rundgang mit Helga sehen wir eine kleine Gruppe mit einem Guide. Wir schlüpfen mit rein.
Wieder einmal habe ich Neues erfahren.
Man kann hier sehr gut den „Marmorsockel“ erkennen. Aber gab es Marmor in Island? Nein, aber es gab einen talentierten Maler, der Marmor genial imitieren konnten.
Was erkennt man am Holz – Eiche? Ja genau, aber gab es in Island Eichen? Nein, aber wieder war der Maler äußerst talentiert.
Aber warum kommt man noch nach Reykholt, natürlich um den Hot Pot von Snorri Sturluson zu sehen. Der Mann war ja nicht dumm und hat sehr schnell gewußt, wie angenehm solch ein Hot Pot sein kann. Leider vermutet man, das er auch genau dort ermordet wurde. Was lernt man daraus: Schau dir die Leute genau an mit denen du im Hot Pot sitzt.
Und weil es im Winter ja kalt ist, hat er dann noch einen direkten unterirdischen Gang zum Hot Pot bauen lassen.
Skrifla – aus diesem Hot spring bekamen vor 1000 Jahren die alten Bauernhöfe heißes Wasser und auch Snorris Bad. Heute werden die Häuser in Reykholt durch dieses Wasser mit Energie versorgt.
Snorri in Stein gehauen.
Nun gehts aber los auf die Suche nach Ulla. Die Nachfrage im Infocenter ergibt, dass Ulla zwar dort war, aber auch wieder weg. Aber so groß ist der Ort ja nicht, da werden wir sie wohl schon finden. Nachdem auch das geschafft ist geht esweiter zu den Hraunfossar.
Fossar sagt, dass es sich um mehrere Wasserfälle handelt und das sieht man. Das Besondere hier ist jedoch, dass das Wasser nicht aus einem Fluss hinunterrauscht, sondern aus Erdspalten.
Im Hintergrund kann man ein irres Lavafeld sehen, das Gráhraun, eine Basaltlava, die besonders heiß wurde und sich als sogenannte Stricklava abkühlt.
Ich kam nicht drum herum dies dem jungen Paar zu erklären, ob sie es nun wissen wollten oder nicht. Sie waren aber so nett und haben uns fotographiert.
Man sieht büschen Wind, Sonne und eigentlich auch gute Temperatur. Mein Anorak blieb im Auto. Aber meine asbachuralte Prjónapeysa, die muss sein, die ist einfach zu gemütlich.
Gleich nebenan befindet sich noch der Barnafoss, der „Kinderfoss“, der nun tatsächlich durch das Gefälle in der Hvíta entstanden ist.
türkisblaues Gletscherwasser Ist das ein Loch?
Zwei Kinder sollen hier der Sage nach zu Tode gekommen sein.
Es ist einfach herrlich hier, wir hören verschiedene Vogelstimmen und versuchen diese den Arten zuzuordnen. Aber nun ab ins Café.
Kaffee gibt es hier noch als refill, das ist gut, den zwei Tassen kann man gut und gerne ab. Ich hole mir noch ein Eis und erzähle der Dame hinter dem Tresen, dass ich vor 2 Jahren hier eine Sonnenbrille vergessen habe, Was meint ihr denn, was dann passierte? Nein, die Sonnenbrille war nicht mehr da, aber die Dame hat wirklich jede nur mögliche Schublade durchstöbert, um die die Sonnenbrille zu suchen. Soviel Freundlichkeit ist unfassbar.
Irgendwann aber wollen wirdann doch weiter, noch ein ganz klein wenig Sightseeing – Húsafell.
Wir gehen in den alten Teil und hätte ich vom Húsafell stone gewusst, ich hätte ihn fotographiert, aber ich bin bestimmt nicht zum letzten Mal dort und erkläre dann mehr.
Hereinspaziert in die kleine Kapelle. Der Besuch lohnt sich wirklich und meine beiden Begleiterinnen beginnen sofort die Akustik zu testen.
Das mag sogar ich Heidin gerne sehen.
Nun aber zurück zum Guesthouse. Nach dem Essen nopch einen kleinen Spaziergang, denn so sehr viel Bewegung hatten wir heute nicht.
Schneehuhn kreuzt den Weg
Nun aber wirklich „Gute Nacht“
Oh, da liegen ja wirklich zwei müde Geister – upps.