21.-23. Juni – Fisch bis zum Abwinken

21.-23. Juni – Fisch bis zum Abwinken

23. Juni 2022 0 Von admin

Na dann woll’n wir mal Richtung Süden. Harstad, der Ort unserer letzten zwei Übernachtungen liegt auf Hinnoya, der größten Insel der Lofoten. Die nächste Insel, die wir durchqueren müssen, ehe wir in Svolvaer landen, ist Austvågøya. Wir fahren durch wirklich schönes Gelände immer auf der Europastraße 10, brauchen aber wirklich Ruhe steuern einen Platz im Lofoten Ferisenter an. Es wäre so schön hier eine Wanderung machen zu können. Die Gegend lädt geradezu ein die Wanderstiefel anzuziehen, was mach ich stattdessen:

Wieder werden es zwei Übernachtungen, in denen wir uns hoffentlich etwas berappeln können. Ein kleiner Spaziergang ist aber drin, kannst ja nicht immer im Bus hocken und jammern, dazu ist das Wetter auch zu schön.

Irgendwie sieht es doch aus wie in den Alpen.

Unsere direkte Umgebung ist wesentlich hübscher als das, was wir am 22. von Svolvaer gesehen haben. Haut uns nicht vom Hocker, aber wir wollen ein wenig Bewegung haben. Für die 2,2 km haben wir sage und schreibe 40 Minuten gebraucht, darf man gar keinem erzählen.
Man hat das Gefühl das gesamte Hafengebiet besteht nur aus Hotels, furchtbar.

Am 23. Juli wollen wir weiter. Keiner hetzt uns und so fahren wir erst mittags vom Platz. Wir nehmen uns trotzdem noch die Zeit das alte Svolvaer zu sehen.
Ich bin ja immer so, dass ich gerne wissen möchte, was hinter oder auf dem Berg oder auf der anderen Seite einer Brücke ist. Svinøya, das isses es.
Ein kleiner historischer Stadtteil, bewohnt und wirklich sehr sehr sehenswert. Schon auf der Hintour mit Hurtigruten waren die riesigen Trockengestelle für Trockenfisch zu sehen und die stehen nicht für die Touristen da.

Wir dachten erst, na ja, ein oder zwei dieser Gestelle, aber nein, es waren zig weitere und alle waren belegt. Teilweise sah man auf dem Boden bereits neues Holz für weitere Darren, vielleicht auch zur Reparatur.


Ein Himmel voller Fisch

So richtig appetitlich sieht das nicht aus, hat irgendwie was „wie für die Tonne“.

Ein Größenvergleich der sich lohnt und so richtig doll riecht es gar nicht nach Fisch.

Da wird dem Fisch schon ganz flau im Magen.
Bis zur Spitze dieser kleinen Halbinsel sind es dann aber doch noch einmal 1,4 km und das schaff ich nicht, aber ein Stückchen geht’s schon noch.
Ganz schön rauhe See heute und der Nebel sinkt immer tiefer.
An einer Wand auf dem Boden sitzend ein Motorradfahrer aus dem Kreis SL und klar, man kommt ins Gespräch. Er bedankt sich dafür, dass ich ihm erkläre, wir würden gerne Abstand halten, weil wir uns infiziert haben.
Ganz heiß bin ich immer, wenn ich das Wort Bakeri lese und auch Günter läuft das Wasser im Mund zusammen, nur leider nichts zu sehen von Bakeri. Nun sind wir aber traurig.
Tiedemann wird uns noch öfter begegnen. Wir wollen keinen Tabak, wir wollen Bakeri. Solche alten Lagerhäuser sieht man öfter und denkt sich dabei, wehe wenn die zusammenkrachen. ICh mag solche Fotos, ein kleiner Blick in die Vergangenheit, aber noch kein Lost place Aber nun lost house, vielleicht rtenoviert das ja irgendwann einmal irgendjemand. Wir können uns gar nicht vorstellen, dass dieser Bus tatsächlich noch fahrbereit ist, steht ja aber vor einem durchaus ansehnlichen Haus. So ihr Fischköppe, nun wollen wir aber weiter auf den Lofoten Richtung Süden.
Vorbei an Kabelvag und nicht die Vagan Kirke besuchen, die beeindruckend groß ist. Schon beim Vorbeifahren sieht man eine relativ große Mengenmenge, da wollen nicht auch noch mitmischen und womöglich jemanden anstecken. Die Kirche ist eine der größten Holzkirchen und imposant.
Es gibt noch viele schöne Stellen, an denen es sich gelohnt hätte anzuhalten – so what. Wir steuern einen der seltenen weißen Strände Norwegens an und wollen dort übernachten. Immer wieder sehen wir aus dem Autofenster kleine Buchten mit karibikfeeling Sand.

Atemberaubende Brückenkonstruktionen, Felsige Berge neben oder auch vor uns, Minifjorde wirklich zauberhaft.
Die Ziegenfarm und das Vikingermuseum, in dem sich gerade eine Unmenge an Menschen aufhält, denn der Parkplatz ist rappeldicke voll, wieder nichts für uns, schade.
Wie wir nun mal sind, steuern wir nicht den hochgepriesenen „In“-Campingplatz an, der sieht uns zu groß aus. Wie weit wir da wohl ggf. bis zum Sanitärgebäude laufen müssten. Der nächste Platz ist nur ein paar Kilometer weiter, auch mit Strand auch nett – Ramberg.

Im Moment tut uns die Anonymität gut, ansosnten mag ich es lieber, wenn man mit anderen Gästen zumindest ins Gespräch kommt.
Direkt vor uns, etwas höher gelegen, ein Kombi aus Italien. Ein Paar mittleren Alters macht sich campingbereit. Es wird alles nach draußen gestellt, denn solch ein Kombi hat nun mal nicht viel Platz und schlafen werden die beiden auch darin. Es ist sehr windig und entsprechend muss auch das ganze Sammelsorium gesichert werden. Die Möwen stehen schon in Hab-Ach-Stellung, die kennen ihre Touris ganz genau und wissen wann sie zuschlagen können. Schnell stellt sich heraus, dass man Essbares, auch in Tüten verpackt, nicht auf den Tisch legen darf. Schneller als gedacht wissen die Möwen Bescheid, der Tisch ist gedeckt. Tja war dann wohl nichts mehr mit Frühstücksbrötchen. Insgesamt mussten die beiden ganz schön wuseln, bis das Innere schlafbereit war und am kommenden Morgen alles wieder rückwärts. Ach, da haben wir es in unserem Bus doch gut!

Morgen wollen wir in das Museumsdorf Nusfjord und dann zur Fähre ans Festland. Das Wetter ist eher zum Abgewöhnen, als zum Liebhaben, da verlassen wir die Lofoten ohne tränende Augen.