22.-24. Juli – schon wieder Island

22.-24. Juli – schon wieder Island

26. Juli 2025 0 Von admin


Letztes Jahr war Island ganz anders, dies Jahr ist es anders.
Letztes Jahr ganz anders, weil wir gar nicht fahren konnten, der Umzug stand plötzlich und wirklich unerwartet vor der Tür. Dieses Jahr ist alles anders, weil wir unseren ursprünglichen Reisetermin ändern mussten und uns jetzt auf einer komplett ausgebuchten Fähre befinden. Es sind viele viele Reisende auf dem Deck, das Wetter lädt geradezu dazu ein, es sind unwahrscheinlich viele Kinder an Bord und entsprechend viel Trubel überall.
Die See ist sehr ruhig und ich wünsche mir, dass es so bleiben möge. Mutig habe ich bis jetzt auf meine Reisetabletten verzichtet, obwohl ich ja richtig seekrank erst an Land werde, dann hält es 3 Tage an und alles wird wieder gut.
23. Juli
Mittlerweile haben wir in Tórshavn, der kleinen Hauptstadt der Färöer, abgelegt. Der Tag wurde begleitet von Nebel, da war nichts mit eventuell doch noch mal Wale sehen, aber das ist ja ohnehin müßig, denn wenn ich in der Nähe bin: Brigitte da – Wale weg.

Was diese Fährfahrt auch einmalig gegenüber den bisherigen macht ,ist die außerordentlich milde Temperatur. Wann kann man schon mal aufs Deck ohne dick eingemummelt zu sein. Nach wie vor laufe ich barfuß in meinen Sandalen, ja Sandalen. Wann hatten wir das schon mal – noch nie.
Und nun fahren wir auch bei Nebel raus und zwischen der Inselwelt der Färöer hindurch. 
Das Meer ist weiterhin glatt wie ein „Baby-Popo“.
Meine „Aggregatzustände“ seit wir an Bord sind, ganz einfach und klar zu beschreiben: Essen und schlafen. Kaum dass wir in der Kabine waren, ging es an die Weintrauben, dann die Tomaten. Naja und zum Abendessen waren wir natürlich auch. Pizza, die ist immer sehr lecker und hat tatsächlich für die Mahlzeit am Folgetag noch gereicht.
Beim Frühstück sahen wir „unseren Lieblingskellner KIP wieder. Er erinnerte sich an uns, weil wir unsere eigenen Kaffeebecher mitbringen, bei Seegang ist es unmöglich in den kleinen Tassen den Kaffee zum Platz zu jonglieren. Daraus haben wir gelernt.
Und schon widerlege ich meine Aggregatzustände, es war zwischen Essen und Schlafen wunderbar bei wohligen Temperaturen an Deck zu sitzen und zu lesen oder einfach nur Leute angucken. . Mit 1043 Passagieren ist das Schiff rappeldicke voll, keine einzige Kabine ist frei und sogar die Liegen in der „Holzklasse“ sind ausgebucht, aber an Deck verläuft sich das mit der Zeit.
24. Juli
Heute endlich werden wir Land betreten.  Der Nebel hält sich tapfer und der Leuchtturm von Dalatangi ist nicht zu sehen. Erst, als wir in den Fjord kommen sehen wir die Berghänge und mich beschleicht ein wunderschönes Glücksgefühl. Ísland ástin min, Ég er heima. Aber keine Sorge wohnen möchte ich nicht in Island.
Wir fahren die etwas über 300 km bis zur Fähre nach Hrisey in einem Stück durch, allerdings nicht ohne kleine Pausen. In Hrisey werden wir von Claudia und ihrer Mama Waltraud erwartet. Die letzten Sachen aus Deutschland aus Waltrauds Hausauflösung sind in unserem Bulli.
Eigentlich wollten wir in Egilsstaðir im Diner frühstücken, das war immer ein guter Einstand, aber nichts ist so mobil wie die Geschäftsschließungen in Island. War jedenfalls geschlossen. Ein mickriges Frühstück gab es dann nur an der Tankstelle.
An der Jökullsá á brú – der Brücke über der Jökullsà – genießen wir eine kräftige Brise frische isländische Luft – ja, wir sind da.

Tja, mal wieder die Frage: Ist das Kunst, oder kann das weg?

Das ist weder Kunst, noch kann es weg. Das ist Natur pur.
Aber weiter geht es, denn wir haben uns für die Fähre um 15:30 Uhr angemeldet. Ich genieße jeden Meter den wir fahren – den ich gefahren werde, genieße jedes Straßenschild das ich kenne und kann zu jeder Abzweigung meinen „Senf“ dazu geben. Die erste Einbreið Brú – einspurige Brücke – ist da, das Namafjall, Schwefelgestank pur, und noch immer keine Toilette auf diesem stark frequentiertem Hot Spot (im wahrsten Sinne des Wortes).

Noch ein Stop um auf das riesige Thermalgebiet zu schauen. Man kennt es, wenn man sich schon einmal Filme über Island angesehen hat. Durch Reykjalið hindurch weiter, bis wir den Goðafoss sehen, den Wasserfall der Götter. Hierhinein sollen nach der Festlegung zum christlichen Glauben alle heidnischen Götterbilder geworfen worden sein. Es ist erstaunlich, wie wenig an dem Foss los war, das haben wir schon anders erlebt. Wo sind die Tausende von Touris?
Nun ist es nicht mehr weit und ca. 30 Minuten hinter Akureyri sind wir an der Fähre, können in Ruhe unsere Sachen für 2 Tage auf „der Perle im Eyjarfjörður“ ebenso bereitlegen wie die Sachen für Waltraud und ein paar andere Mitbringsel.

Was für eine herzliche Begrüßung nachdem die Fähre festgemacht hatte. Alles zack an Bord und 20 Minuten später waren wir auf der Insel und in Waltrauds neuem Zuhause.
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