23. August – alle Wege führen zur…

23. August 2023 Aus Von admin

…Lambafellsgjá.
Es handelt sich um eine Felsspalte im Berg Lambafell, die 50 m tief, aber nur ca 3 – 6 m breit ist.
Eine kurze Strecke, dass sollte ruckizucki zu schaffen sein. War es auch bis zu diesem Knick. Zunächst schien es auch noch easy, aber das dicke Ende sollte noch kommen.

Hier sieht der Weg, der angeblich eine Straße sein soll ja noch relativ gut aus, aber wir benötigten für die 8 km fast eine Stunde. Von 8 km/h bis 15 km/h war alles dabei.

Das Moos auf der Lava ist sehr empfindlich und ein Betreten ist ein absolutes „no go“. Die Regeneration benötigt Jahrzehnte. Die Regeneration dessen was sich Straße nennt, wird wohl nicht so ernst genommen. Nun gut, dann sind jedenfalls keine Touristenströme oder Touribusse zu erwarten.

Da hinten, so in etwa, da wollen wir hin. Mehrmals war ich großzügig und hatte angeboten, dass wir doch auch den Rückweg antreten könnten. Es war wirklich teilweise sehr anstrengend und laut zu fahren. Im Bus ist alles recht gut verstaut, aber gegen Schieben der Gegenstände in den Schränken, dagegen ist nichts zu machen.

Endlich angekommen fing die Sucherei an und erst beim dritten Anlauf hatten wir dann den richtigen Pfad erwischt, etwas ungläubig allerdings, denn der Berg, den wir ansteuern wollten, sah sehr harmlos aus.
In diesem Fall war Günters Superapp eine Hilfe, sie steuerte uns einmal rum um den Berg.

Über längst erkaltete Lava führte ein markierter Weg und auch hier musste man den Blick achtsam nach unten richten.

In solche Löcher wollte man nicht gerne treten und stecken bleiben.

Wir hatten mehr als die Hälfte des Berges umrundet, wollten schon gar nicht mehr daran glauben, dass wir die Gjá tatsächlich sehen würden, da war es Günter, der als erster an der richtigen Stelle war.

Ein tiefer Einschnitt zeichnet diesen Berg aus und wenn wir zig Jahre jünger wären, wir wären durch diese spalte hoch geklettert.

Mal wieder – kleiner Mensch vor großartiger Natur

Da ganz oben hätten wir raufklettern können.


Ich weiß nicht was ein Geologe hier alles entdecken würde. Wir sind von der Vielfalt und den Farben begeistert.

Und wieder einmal wird uns bewußt wie dünn doch unsere Erdkruste ist. Es dampft ringrum aus kleinen Löchern und Spalten.

Beim Rückweg waren wir etwas schneller, die Tücken des Weges waren noch im Kopf und Günter lancierte den Bus geschickt über große Steine und Furchen, oft nah am „Abgrund“. OK, das was ich Abgrund nenne. Es ging manchmal recht knapp am Wegesrand entlang, direkt neben einem 50 cm „Abhang“. Meine Tätigkeit während des Fahrens bestand in erster Linie darin vor großen Steinen und tiefen Löchern zu warnen. Zum Angst haben, diese womöglich laut äußern, hatte ich fast keine Zeit.
Geplant war dann, nach etlichen Kilometern Holperstraße und mindestens genauso vielen Kilometern Wanderung, in Hafnarfjörður auf den kleinen Campingplatz zu fahren. Die wenigen Stromplätze waren aber belegt. In Reykjavik wollten wir nicht auf den Platz und der in Mosskogar gefiel es uns nicht, also nochmal nach Akranes. Ein ganz ordentliches Stück zu fahren.
Aber, welch ein Trost, wir fuhren auf den Platz und sahen einen VW-Bus genau in unserer Farbe, dahinter ein E-Scooter, so etwas gibt es nur einmal auf Island, das konnten nur Claudia und Andreas sein.
Wenn die Isländer in einer Gruppe campen bilden sie immer eine Wagenburg. Wir hatten nun unsere kleine Zweier-Wagenburg.
Belohnt wurden wir mit diesem Sonnenuntergang

Morgen geht es Richtung Westfjorde an die rechte Seite, frag mich bitte keiner, ob es die nördliche, westliche oder östliche Seite ist. Eben rechts.