24.-26. August – von rechts nach links
Ach was haben wir bis jetzt doch schon alles erlebt und gesehen und es soll noch weitergehen. Nun endlich einmal kann ich in Erpstaðir das viel gerühmte Eis zu essen. Erpstaðir ist ein milchverarbeitender Bauernhof mit einem kleinen Laden und Verkostungsmöglichkeit. Die Chefin ist eine Deutsche die sich, wie kann es anders sein, irgendwann in einen Isländer verliebt hat.
Ganz schön lange Tour, aber das Eis ruft.
Man könnte meinen, wir wären auf einem amerikanischen Highway, schnurgerade und rechts und links lange Zeit nichts. Dafür gab es, bevor die Einöde begann viel Schönes zu sehen, leider nur wenige Stellen zum Anhalten. Und endlich Erpstaðir war erreicht, aber dann, gleiches Pech wie die Jahre vorher: geschlossen.
Ach Manno, da müssen wir dann wohl noch einmal hin.
Wir erreichen Drangsnes in den Westfjorden und sehen zunächst etwas Typisches:
Direkt an der Straße eingebettet in die Uferbefestigung stehen 3 Hot pots. Gegenüber ein Häuschen mit Toiletten und einer Dusche, denn ungeduscht die Hot pots zu genießen wäre ein Frevel. In eine an der Wand hängenden Kasse wird um einen fixen Betrag gebeten, das erscheint auch nur fair, denn die Pots müssen auch unterhalten und gewartet werden.
Der Ort hat nur etwas über 70 Einwohner und ja, man hat das Gefühl am Ende der Welt zu sein. Ist aber nicht. Die wenigen Bewohner werden durch Camper und Wochenendhäuschenbesitzer ergänzt. Der Ort lebt vom Fischfang.
Unser Campingplatz ist ganz schnuckelig und wieder einmal sind wir mit die Ersten, die einen Platz angesteuert haben. Keine Sorge, wir bleiben nicht so allein auf weiter Flur. Das wird schon noch.
Die Markise dient nicht als Schutz vor Kuschelcampern, es war tatsächlich warm genug und ein Genuß.
Beim Gang durch das Dorf entdeckten wir in diese Steinmauer, die niemand dort hingesetzt hat. Sie ist dort von Natur aus. In dem Boot befindet sich eine Schautafel mit Bildern zur Geschichte des größten Fanges einer besonderen Fischart. Leider hab ich vergessen welche Sorte es war. Kabeljau jedenfalls nicht.
Was man so alles entdecken kann am Wegrand. Hier kann man nicht fragen „Ist das Kunst oder kann das weg“. In diesem Fall ist es weder Kunst, noch kann es weg, das wird noch gebraucht und befindet auf dem Gelände der Fischfabrik. Ach ja, versuch mal einer in Island Fisch zu kaufen…..
Eine Gruppe Kinder hat in den Hot pots und dann im Meer viel Spaß gehabt. Das sind jedenfalls keine Sensibelchen.
Wie jedes Dorf hat auch dieses ein Schwimmbad. Wir genießen es bei Sonnenschein im Hot pot aufs Meer blickend – das Leben ist doch eines der Schönsten.
Am 26. August machen wir uns wieder auf den Weg, nun geht es von rechts nach links bis Heydadalur, viel beschrieben als etwas ganz besonderes, da muss ich hin und Günter natürlich mit.
Meine Erwartungen sind hoch. Die Straße bis zum Abzweiger dorthin kennen wir bereits, nur aus der anderen Richtung kommend. Das Wetter ist mal so und mal so und hat uns dann mit dem tollen Regenbogen belohnt.
Die letzten 12 km bis zum Hotel mit Restaurant und Campingplatz sind Schotterstraße und eigentlich auch gut befahrbar. Angekommen wollte ich uns gerne anmelden, gehe hinein, in der Küche arbeiten zwei Personen, ich grüße freundlich mit „Goðen daginn“ und erhalte auch eine Antwort. Die beiden in der Küche rühren sich aber überhaupt nicht. Nochmals „Goðen daginn“, wieder bekomme ich eine Antwort, klar und deutlich, aber außer den beiden Personen in der Küche ist niemand da und die rühren sich noch immer nicht. Dann plapperte der Grüßende aber mehr – ein Papagei. Darauf bin ich total hereingefallen.
Der Platz ist so lala, das Wetter auch und wir machen erstmal einen Spaziergang über das Geländer und die allernächste Umgebung, es befindet sich in der Nähe ein natürlicher Hotpot. Wir dann mal los und entdecken, dass Island nicht immer nur schön ist. Zum einen diese Mücken!!! am Fluß, gräßlich und schlimme Erinnerungen werden bei mir wach. Dann
Vom Wind zerzaust würde man wohl sagen, aber ringsrum auch nicht gerade ansprechend.
Und wer weiß, was das einmal war. Lochfraß oder „Ein Loch ist ist im… keine Ahnung was“.
Das Wasser ist schweflich, daher der Lochfraß.
Der Höhepunkt des Anwesens sollte aber der Pool im Gewächshaus sein, vorbei an den Pferden, dann mal los.
Dieses hier war besonders neugierig und Island ohne Pferdebild geht ja gar nicht.
Das ist der Pool, wurde gerade geputzt, aber am Abend war dann Wasser drin. Das ganze Grünzeug, war mehr ein ungepflegtes Gestrüpp aus Apfelbäumen, Johannisbeeren, Birken und einer Eiche. Schade, hier wäre eine Gärtnerhand angebracht. Für uns war das Bad aus einem anderen Grund nichts, denn abends tummelte sich eine größere Gruppe junger Leute sowohl hier im Bad, als auch
hier in den beiden angelegten Hot pots. Da will man als älterer Mensch nicht unbedingt zwischen liegen.
Die natürlichen Hot pots auf der anderen Seite eines kleinen Flusses haben wir auch gefunden, aber die Mückenplage war einfach furchtbar. So schön hätte das gar nicht sein können, als dass ich da hineingegangen wäre.
Wir sind nur froh, dass wir nicht übereilt für zwei Tage gebucht haben und wollen auf alle Fälle am kommenden Tag weiter Richtung Isafjörður bis Bolungarvik.