27. – 29. Juni – wer ist der Troll?

27. – 29. Juni – wer ist der Troll?

28. Juni 2022 0 Von admin

Wieso mit einem mal bereits Ende Juni? Nun, es ist jetzt einfacher für mich den bisherigen Verlauf rückwärts aufzudröseln. Hauptsache ihr freut euch über schöne Bilder und vielleicht ja auch über den Text.

Unser heutiger Stop zum Übernachten endete in Levanger. Kennt ihr nicht? Muss man auch nicht, obwohl, es gibt hässlichere Städte. Immerhin hat Levanger eine kleine Altstadt, kurz vor dem Ort geht es ab zu einer Klosteruine. Wir haben diese Klosteruine nicht besucht, weil wir heute bereits etwas angeschaut haben und eben nichts gesehen haben. Man konnte lediglich erahnen, dass vor ca. 3000 Jahren an dem Ort bereits Menschen wohnten. Der Spaziergang war trotzdem nett.
Aber zum Anfang.

Unsere Übernachtung auf einem Rastplatz, direkt hinter einem Wohnmobil aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, war ja ganz nett, aber mit einem VW Bus dann doch ein wenig zu wenig Service. Die Toilette auf dem Rastplatz ist von Günter inspiziert und ausprobiert worden, worauf er mir geraten hat, dass ich besser nicht dort hin gehe. Im Laufe der Nacht gesellten sich noch ein Wohnwagenhänger, ein weiterer VW Bus aus Großbritannien, noch ein Wohnwagenhänger, Motorradfahrer, die kurzerhand ein Zelt aufgebaut hatten, und ein riesiger Laster auf dem Platz. Allesamt zum Übernachten, was auch sonst. Es wird ja nicht dunkel und man hatte das Gefühl sowohl Autos auf der Straße als auch Motorradfahrer kennen keine Nachtruhe. Wenn man nun glaubt all diejenigen kennen sich mit den norwegischen Geschwindigkeitsbegrenzungen aus, so mag das zwar stimmen, aber daran gehalten haben sich die wenigsten. Kurz gesagt, es war extrem laut und wir schlafen ja oben wie in einem Zelt, da hört man wirklich jeden Pups.
Aber der Blick über den See, oder ist es ein Fjord? Oftmals weiß man dies gar nicht und es bleibt nur der Blick auf die Karte.
Ganz früh morgens machen wir uns auf den Weg weiter Richtung Süden. Wir fahren viel, denn so richtig lange Wanderungen können wir noch nicht machen, merken aber schon, dass Corona so langsam unsere gemeinsame Reise verlässt. Schließlich war sie auch nicht eingeladen.
Die meiste Zeit fährt Günter, es bringt ihm Spass und ich kann auf die braunen Schilder, die einen interessanten Punkt anzeigen, aufmerksam machen. Am meisten sehen wir Schilder mit der Aufschrift -> Krigsminne. Der Stachel muss noch tief sitzen, denn so viele Denk- und Mahnmale hab ich noch nicht gesehen, will ich auch nicht.
Aber plötzlich sehe ich weiße Gischt und dann auch schon das Hinweisschild -> Lakseforsen. Nix wie hin, ein Café gibt es auch dort und wo es ein Café gibt, da gibt es auch ein Klo, passt, wird Zeit, Schiet verschlossen. Das sind dann die Momente, in denen ich wirklich heilfroh bin den Porta Potti mitgenommen zu haben, na ja und wenn es regnet.
Oje, eine Busladung Belgier kommt und oh Wunder, das Café wird aufgeschlossen. Es folgen noch zwei Rotel Busse, die zwar alle die WCs for free (steht extra dran) nutzen, aber nicht für eine Krone Umsatz sorgen. Das machen wir dann. Ach übrigens, das Café und den Foss kann man kaufen, umgerechnet 1,3 Mio Euro. Nun aber runter zum Foss.
Auf der anderen Seite des Fosses sieht man die Lachstreppen. Im Herbst soll es von Lachsen, die in die Luft springen nur so wimmeln.
Was ist denn nun Kerlemann, kommst du noch runter?

Kerlemann kommt nicht, ist verzaubert worden. Ich war’s nicht – ehrlich.
Wasser ist ein faszinierendes Element, besonders wenn man sich über die Kraft Gedanken macht, die dahinter steckt.
Die Hitze heute macht uns fix und fertig, will man in Norwegen wirklich fast 30 ° C haben? Nö, nicht wirklich.
Nach Waffeln mit Erdbeermarmelade (wieso erwarte ich eigentlich immer Rharbarbermarmelade?) verabschieden wir uns von dem schönen Ort, genießen die Landschaft aus dem Auto heraus bis zu unserem nächsten Halt in Harran.
Was, Harran kennt ihr auch nicht? Macht nichts, wir bisher auch nicht. Der Campingplatz liegt in einem kleinen Ort mit guter Infrastruktur, direkt an einem Fluss mit Staustufe, gleichbleibend laut. Der Himmel trübt sich ein, unsere Stimmung auch ein wenig, denn es erscheint im Auto eine Warnmeldung, die eigentlich gar nicht da sein dürfte – AdBlue soll nicht mehr lange reichen. Kann gar nicht sein, dennoch werden wir 4 Liter nachfüllen. Allein in der Tankstelle klar zu machen,, dass man „Ädblu“ benötigt, war ein schwieriger Übersetzungsakt. Die Mädels wussten von nichts, erst ein männlicher Angestellter konnte retten: “ ah, „Adblu“. Nun ist „Ädblu“ und „AdBlue“ eine Wahnsinns Übersetzungsschwierigkeit. Macht aber nichts, die Mädels waren trotzdem sehr nett und wir auch.
Es regnete und kühlte endlich etwas ab, und es regnete die ganze Nacht und der Campingplatz hatte keinen guten Boden zum Feuchtigkeit aufnehmen. Wie sollten wir da am nächsten Morgen bloss aus dem „See“ rauskommen?


Der Ort selber bietet nicht viel für uns und wir werden am 29. gemächlich weiterfahren und wieder werde ich auf die braunen Hinweisschilder achten. Na ja, nicht immer lande ich einen Treffer und wir einigen uns darauf, dass wir maximal 5 km dem Weg folgen. Wenn bis dahin nix ist, dann gehts zurück. Und jau, da ist ein Schild, also kurzfristig abgebogen -> Formofoss. Ein paar Kilometer fahren, links ab, über eine Eisenbahnschiene, dann über eine sehr schmale Holzbrücke, direkt dahinter steht ein Womo und ein Mann. Amüsiert lächel ich ihn an. Gequält lächelt er zurück. Noch ein kleines Stückchen und dann ist er da, ein wirklich wunderschöner Foss, so richtig zum Liebhaben. So mag ich das.

Gewaltige Wassermassen finden ihren Weg über riesige Felsblöcke

Ich bin begeistert und nach wenigen Minuten ist mir Günter abhanden gekommen. Weit kann er ja nicht sein und so langsam sollte er sich auch an meinen Entdeckergeist gewöhnt haben. Wir finden uns schon noch wieder.




Da wird es schon etwas ruhiger

Um hier seine ganze Schönheit zu zeigen.
Die Gegend hier hat sich in der Eiszeit gebildet und bereits vor mehreren tausend Jahren haben Menschen in dieser Gegend gelebt. Forscher haben Tier- und Menschgräber gefunden, bzw. deren Reste. Es gibt einen Rundpfad mit Hinweistafeln. Der Weg ist ganz nett, die Tafeln auch, aber beim besten Willen erkennbar ist nichts. Nun für uns eine gute „Nach-Corona-Übung“. Wir stapfen durch die Wiesen und entdecken so ganz nebenbei – keine Elche, aber das hier

das ist Elchlosung. Es gibt sie also wirklich.
Wir haben bereits Elche in Massen gesehen – leider nur auf Straßenschildern.
Unser nächster Halt sollte in Levanger sein und mit der Wahl haben wir mal wieder Glück gehabt. Direkt am See gelegen, sauber und ordentlich. Völlig ohne Neid können wir beobachten wie gerade etliche Läufer am Kong Olavs-Lauf teilnehmen. Einige machen das mit Leichtigkeit, andere sind ganz schön am Hecheln.
Wir gehen derweil gemütlich in die Altstadt und schauen uns ein paar historische Gebäude an.



oder eben „Nachgemachtes“.
und was es sonst noch gibt.

Morgen wollen wir uns Röros ansehen – Weltkulturerbe.