27. – 29. August – Grönland sei gegrüßt
Auf dem Weg, bzw. der Straße weiter nach links (ihr erinnert euch „von rechts nach links“) verabschieden wir uns von Heydalur mit einem gefüllten Pool, aber ach das Wasser ist nicht kuschelig warm, es ist eiskalt. Man gut, ich hab keinen Sprung hinein gemacht.
Unsere Strecke heute führt uns weiter entlang der Fjorde, die fast alle umfahren werden müssen. Es sind zwar etlich Kilometer, aber der Ausblick, den man als Beifahrer genießen kann, ist genial.
Wieder auf dem Schotterweg, gibt es dann doch noch einmal ein Halt. Man muss sich das so vorstellen:
Fahrer fährt rasant über die Piste, weil man ansonsten jede Unregelmäßigeit spüren würde. Es ist nicht so, dass man sie nicht spürt wenn man schnell fährt. Aber so isses nun mal.
Frau auf dem Beifahrersitz hat eine andere Sicht, ist eben, wie Frauen nun mal sind, weitsichtiger. Dann ein abruptes „Halt!“. Fahrer fast in Panik, weil er ja nicht wissen kann, ob Freud oder Leid, letzteres wäre ein Tier auf der Straße, somit Leid für Tier und Auto. Freud wäre ein Wasserfall, tolle Felsen oder Löcher in den selben.
Ist schon schön, wenn man einen aufmerksamen (Bei-)Fahrer hat.
Wieder auf der asphaltierter Straße, sieht man dann alte sehr abgenutzte Schiffsstege.
Die bleiben erhalten in dem Zustand, in dem sie nun mal sind. Abbauen geht nicht, denn vor mehr als 400 Jahren ließen sich hier Basken nieder. Die wollte man aber in diesem abgeschiedenen Fleckchen Erde nicht haben und vertrieb sie. 18 Basken wurden getötet. Also Steg bleibt, Anschaungstafel ran und schon ist es eine Touristenattraktion. Aber mal im Ernst, wer denkt schon daran, dass Basken sich nach Island verirren. Das Wetter war wohl zu schlecht, immerhin Oktober und so gut wie Winter.
Ein Verkehrszeichen auf einem Felsen, wer soll das bitte lesen oder erkennen. Außerdem hier gibts ja nix.
Ooh, doch, da ist ja was. Litlibær, in jedem Reiseführer erwähnt. Sieht aber auch schnuckelig aus und drinnen erstmal.
Kakao, Waffeln, Rharbarbermarmelade und Sahne – wir leben nicht schlecht. Nur die Waffel, die hätte etwas größer sein können.
Dann überfraute mich die Sehnsucht nach Hause und ich wollte telefonieren. Hat nicht geklappt.
Noch einmal Tunnel, ein paar Landnasen, hoch auf den Berg und wieder runter und dann waren wir in Bolungarvik.
Diese kleinen Gesellen hatten noch Gesellschaft von allerlei Gesammeltem und Kitsch, aber die Besitzer waren so stolz, wir sollten uns das alles ansehen. Das wäre alles sehr alt und wir waren voll des Lobes. Jeder hat eben einen anderen Geschmack.
Was gibt es noch in Bolungarvik, na solche und ähnliche alte Häuser, aber durchaus auch brauchbare und ganz tolle. Für uns war nichts dabei.
Und solche Herrlichkeiten gibt es noch. Desweiteren ein Schwimmbad, eine Grundschule mit Kindergarten und großem Sportbereich, Fischerei und dem Campingplatz und ein kleines Wikingerfreilichtmuseum, das kannten wir aber schon. Wir bleiben für 2 Nächte hier, das Wetter bleibt stabil schön und auch warm, da bietet sich eine Fahrt auf den Hausberg Bolafjall an und dann noch eine nette Fahrt nach Skálavik, da ist noch weniger als nix.
Auf den Bolafjall kommt man tatsächlich über ein paar SchottesSerpentinen mit dem Auto hoch. Angeblich kann man bei klarem Wetter die Küste Grönlands sehen, sind nur 350 km und mal ehrlich, da muss ich doch einfach mal einen Winkegruß loswerden. Ich hätte es wohl auch gemacht, wenn ich nicht so viel Bammel gehabt hätte.
Der Aussichtspunkt ist in der Nähe einer Radarstation, nach unten mit einer Gittertrittfläche versehen und die Seiten anderem durchsichtigen Material. Man kann also überall durchsehen, mehrer hundert Meter hinunter und heute auch weit in die Ferne.
Wie klein die da unten doch sind. Drei kleinere Fischerboote fuhren fast gleichzeitig zum Fischen hinaus.
Aber hilft ja nichts, da müssen wir auch wieder runter und ich reiß mich wirklich zusammen, habe fast keine Angst. Wenn ich singen könnte, hätte ich wohl ein Lied angestimmt, das wäre aber weitaus schlimmer als die krampfartigen Halteversuche an der Armlehne.
Unten angekommen geht rechts auf die Piste, die ist nicht schlimm, da würde man allenfalls bis in den Graben rutschen, aber Günter ist umsichtig – der kann das (nicht in den Graben rutschen).
Skálavik, kein Wohnort, aber einzelne Sommerhäuser, Wanderwege und ein Traum von einem Strand. Zu den gemachten Bildern kann ich gar nicht viel sagen, seht selbst, Kunstwerke der Natur.
Wir genießen den Strandspaziergang in vollen Zügen und erst hier habe ich das Gefühl Grönland ganz nahe zu sein. Irgendwann flieg ich mal hin.
Dieser wunderschöne Tag wurde dann noch mit einen Spaziergang durch Isafjörður inklusiv thailändischem Essen versüßt und der krönende Abschluß waren dann mal wieder die Wolken.
Damit eine gute letzte Nacht in Bolungarvik.