27. Juni – Wasser weg – wir weg

5. Juli 2021 0 Von admin

Ach ja, wie es doch so kommt und auch irgendwie typisch ist. Plane was und es klappt nicht. Irgendetwas kommt immer dazwischen und wenn es „Wasser weg“ ist.

Unsere Tour heute ist unfreiwillig länger als geplant, ca. 200 km. Woran das liegt, an Reykholar.



Wie immer haben wir uns für das Frühstück lange Zeit gelassen ein nettes Pläuschchen mit der Freundin, ich glaube von dem Campingplatzbesitzer,  gehalten. Was man halt so redet, wenn die junge Frau aus Gera kommt. Am Ende des Gespräches weiß man dann in der Regel, warum, wie lange schon und ob Mutti zuhause in Deutschland traurig ist, warum isländisch schwer ist und der Freund kein deutsch kann.
Es soll aber weiter gehen bis in die Westfjorde, na ja, den Rand der Westfjorde. Zunächst geht es durch eine landschaftlich sehr liebliche Gegend und schon nach wenigen Metern nimmt das Anhalteschicksal  seinen Lauf. Links von der Straße öffnet sich ein kleiner wunderschöner Canyon. Da muss man doch fotografieren! Und das Wetter, einfach ein Träumchen. Strahlend blauer Himmel, fast nicht auszuhalten.



Und immer wieder findet man Informationstafeln zu Figuren aus den isländischen Sagas. Die Sagas sind teilweise erst 200 Jahre nach den tatsächlichen Ereignissen entstanden. Das ist wohl so wie der Fisch, den der Angler gefangen hat, mit jedem Jahr wird er größer. Die Isländer fochten vor vielen Jahrhunderten Familienfehden und Racheakte sehr blutig aus. Sie erzählten aber auch von tapferen Männern und Frauen.



Nach weiteren wenigen Metern, der nächste Halt, diesmal auf der rechten Seite. Wasserfall?! Da kann man doch nicht vorbeifahren.










Nun aber flott weiter, der nächste CP wartet und mit ihm eine kleine Wanderung.


Heute noch, jau. Nach dem Abzweiger fahren wir wieder durch ein wirklich schönes Gebiet. Teilweise sehen wir auf der rechten Seite sehr hohe Tannen, die man in der Größe auf Island sonst nicht findet. Nach nur 61 km sind wir in Reykhólar, einem kleinen Küstenort. Der Ort mit nur wenigen Häusern gefällt mir. Der Campingplatz liegt direkt hinter dem Schwimmbad und vor einem Vogelbeobachtungsgebiet.
Eine sehr ebene Fläche mit mehreren Bänken und Stromanschluss, dazu sehr saubere Toiletten und eine kleine Küche zum Spülen. Perfekt um diesen Platz zu lieben. Aber ach, das Schwimmbecken und die Hotpots sind ohne Wasser, wie schade ist das denn. Da wird’s wohl beim Spaziergang bleiben. Wir sind dann mal „Vogelexperten“ und lassen uns von dem vielen Gepiepse und Geschnatter verzaubern.


Da kommt heißes Wasser aus der Erde

Keiner Zuhause heute

Der Spaziergang durch das Vogelbrutgebiet und ein Blick in die am Wasser liegende Salzmanufaktur entschädigt uns dann aber, nur leider bleiben können wir nicht rein, es ist Sonntag.









Weiter dann bis  Flókalundur, Wanderung und Campingplatz. Selten war ich so froh selber am Steuer gesessen zu haben wie heute. Wenn ich zu dem Zeitpunkt schon gewusst hätte, was noch kommen würde, Herrjemine, ich wär wohl zuhause geblieben.