3. -4. Juli – Fjord, Fjord, Fjord und noch mal Fjord
Was werden wir doch verwöhnt. Soviel gutes Wetter hatte ich bisher selten in Island. Was für uns als Touristen ein Segen, ist sicherlich für die Landwirtschaft ein Fluch.
Bevor wir an die andere Seite der Westfjorde fahren, erstmal nach Bolungavik in das kleine Wikingerdorf. Und dann passiert, was ich versuche immer zu vermeiden – Dixiklo. Wat mutt, dat mutt wenn ich die kleine Führung entspannt mitmachen möchte.
Wir fahren bei relativ klarer Luft in Isafjödur los und müssen durch einen ca 5 km langen Tunnel. Was uns dann erwartet verschlägt uns die Sprache und das soll schon etwas heißen. Es ist dichter Nebel, der sich bis zu den alten Fischerhütten noch verdichtet. Aussicht aufs Wasser – negativ, vielleicht, ja wirklich nur ganz vielleicht Wale sehen – negativ.
Die Führung wird nur für uns gemacht und der junge Mann gibt sich alle Mühe.
Wie wir mittlerweile wissen, ist diese Art der Bedachung ja wieder modern. Wieso musste man über 1000 Jahre darauf warten?
Am Hintergrund ist zu sehen, das nicht viel zu sehen ist.
Ob das die gute Stube ist? Nein, Arbeitszimmer
Tisch aufräumen wäre hier mal angesagt.
Mein neues Kleid
Ich liebe ja diesen Blick in die Vergangenheit, besonders dann, wenn es nicht so wichtig ist, ob man sich bei der Angabe 10 oder 50 Jahren vertut.
Wie wärs mit Fisch – dry aged
Großmaul
Ein Schiff wird kommen…..
…wärs man lieber weg geblieben.
Fog, Foggy am nebligsten, zaubert manchmal die besten Fotos.
Weiter geht die Fahrt immer an den Fjorden entlang, schön, interessant, aber auch etwas langwierig, wenn da nicht die kleinen Nettigkeiten wären, mal hübsch, mal schön, mal – na ich weiß nicht was.
Aber! und das ist kein Seemannsgarn, wir haben über 20 Grad Celsius. und halten in Suðavik am Arctic Fox Center an. Kopf kratz, davon hatten wir uns etwas anderes versprochen. Na ja, es reicht für einen Snack, eine Scheibe Käse und gekochter Schinken werden umzingelt von 2 Scheiben Toast. Immerhin geröstet auf einem Kontaktgrill. Damit der Preis gerechtfertigt ist, nennt sich das ganze dann Sandwich.
Was macht man mit alten Walknochen? Kunst und alle halten an und fotografieren. Wir sind aber in dieser Gegend fast alleine. Gegenverkehr – was ist das?
Da unten – ein kleines Fischerboot
‚
Es war nicht herauszubekommen, was das einmal war. Na ja, ein Vogel nicht, aber Wal oder Walross. Gegen letzteres spricht die Größe des Kadavers.
Das Arctic Fox Zentrum – enttäuschend.
Súðavik wurde in der Vergangenheit immer wieder von Lawinen heimgesucht. Allein 1995 starben 14 Menschen. Etliche der Häuser wurden deshalb neu errichtet und ein Stückchen weiter, hier beim Fox Center, wieder aufgebaut.
„Lola rennt“. Das Bild hat eigentlich nichts zu sagen, außer, wie blöd doch Touris sein können. Vielleicht hat sie aber auch an einer Challenge teilgenommen: Wer fotografiert in kürzester Zeit die meisten Wasserfälle. Wir standen zum Gucken an der Seite und der Süße von dem Mädel hielt im Eiltempo an und „Lola“ rannte wie von der Tarantel gestochen, um das zu sehen:
Kleiner Foss mit Fischtreppe für die Lachse
Da hinten ganz ans Ende wollten wir.
An der Abzweigung #61/635 nehmen wir den geschotterten Weg, die #635, fahren zum Drangajökull und denken so bei uns, dass wir bis zur Gletscherzunge wandern könnten (man beachte Konjunktiv). Die Straße ist schon eine kleine Herausforderung für unseren Bus, aber nach dem Abzweiger zum Parkplatz wird es dann noch ein bisschen holpriger. Es gibt noch mehr Leute mit „Dachschaden“, dann kann ja alles nicht so schlimm sein.
Unser Autonachbar meint, dass man es in 2 1/2 Stunden schaffen könnte – eine Tour wohlbemerkt. Also los, den angedeuteten Weg durch sumpfiges, durch steiniges, durch mäandrierendes Gelände. Irgendwann kann man nur noch am Berghang entlang und meine Bitten umzukehren werden auch irgendwann einmal erhört. Hat doch keinen Zweck. Die Vernunft siegt mal wieder. Fast den selben Weg gehts zurück, fast, denn so ganz genau waren die Trampelpfade nicht zu erkennen.
Wenn das kein Augenschmaus ist bei all der freiwilligen Plackerei.
Auf der Gegenseite zu erkennen, aber kein Rankommen.
Wasserfälle sind immer wieder faszinierend, und wenn es der hunderste ist.
Schneetunnel
Der Gletscher bildet sich langsam zurück und in kommenden Jahren wird es wohl noch schwieriger sein dorthin zu gelangen.
Wieder am Auto klären wir den Autonachbarn darüber auf, dass wir an Ort und Stelle übernachten würden. Da kommt nun wirklich niemand zum kontrollieren hin und wir haben ja unseren Porta Potti, der nun endlich mal das sein darf, was er ist. Unser stilles Örtchen. Der Autonachbar baut sein Zelt auf der letzten Moräne auf und wir sind nun so gut wie mehr als alleine, also kurz entschlossen Porta kommt vor den Bus. Sieht ja eh keiner, wenn wir ihn benutzen müssen.
Morgens um 6 Uhr hört Günter Stimmen, die nicht da sind und wir machen uns schon auf zu frühstücken, denn seine Uhr zeigt 8 Uhr an – kontinentale Zeit. So ganz wohl fühlt man sich dann aber doch nicht mehr und es geht wieder auf die #61 Richtung Holmavik.
Das sieht allerdings einladend aus. Ansonsten hat uns der Ort nicht umgehauen.
Der Juli ist der Pride-Monat und die Kirchen hier haben kein Problem damit ihre Toleranz zu zeigen.
Ob Pride oder nicht, ich finde die Regenbogentreppen schön
Für die kleinen Elfen und Trolle kann man dann auch schon mal in den Vorgärten die Behausungen sehen.
…und dann gibt es auch die Liebe zu Gartenzwergen
Fisch opn Disch…
…und in Rharbarbersoße
Kurios oder seltsam. Wers leiden mag..
Der konnte nicht weg, ist also schon wieder Kunst.
Er steht vor dem Hexenmuseum und weiß nicht weiter – armes Bürscherl.
Aber wir fahren am 5. Juli weiter Richtung Snæfelsnes, noch mal Stykkisholmur ansehen.