3.- 4. Juli – Geiranger und Serpentinentag

3.- 4. Juli – Geiranger und Serpentinentag

3. Juli 2022 0 Von admin

Was hatte ich doch für ein Glück, weil es mein Fahrtag war. Ich denke, es wäre kein Vergnügen für Panik-Paula gewesen als Beifahrer all die Serpentinen durchstehen zu müssen. Zu guter Letzt hatte ich allerdings keine Lust mehr auf 90° Kehren.
Am Nachmittag des 3. Juni sind wir in Geiranger gelandet und ich muss diesem absoluten Touristenort Abbitte leisten. Die Campingplatzsuche gestaltete sich einfach, na ja fast. Mein Wunsch wäre es gewesen in Stranda, liegt vor Geiranger, zu übernachten. Ganz steil ging es abwärts, vor uns einige andere, die den gleichen Gedanken hatten, alles sehr eng und brennzlig und das alles nur, um dann vor der Rezeption zu lesen „Camping full – stengt-. Tolle Wurst, die Info hätte auch oben an der Straße stehen können. Na gut, dann eben nicht. In Geiranger selber gibt es einen riesigen Campingplatz, sieht gut und ordentlich aus und wir fanden dort dann auch einen Platz, sogar einen guten. Wer direkt am Wasser stehen möchte, muss tatsächlich umgerechnet ca 8 Euro mehr bezahlen, als würde man die ganze Nacht nur am Fenster hocken und aufs Wasser gucken. Was aber ganz erstaunlich war, es lag kein Kreuzfahrtschiff im Fjord. Der Anblick ist äußerst selten. Das winzig kleine Dingelchen, das eher als Privatjacht eines Oligarchen gereichte, zählt mal nicht.

Nach soviel Fahrerei musste nun aber mal etwas Bewegung her, Der Waterfall-Trail. Man gut ihr sehr mich jetzt nicht, denn das ist maßlos übertrieben, aber für uns war es ein guter Post-Corona-Check, es gibt unzählige Treppen aufwärts, immer am Wasserfall entlang und das war in zweierlei Hinsicht imposant. Erstens, weil wir die Stufen geschafft hatten und zweitens, weil der Foss wirklich beeindruckend ist und es ist ja nur ein kleiner Teil den man sieht.

Man weiß gar nicht so genau,was man als erstes fotografieren möchte. Welch ein Glück, dass das Handy überwiegend für solche Tätigkeiten gut ist. Wer telefoniertschon damit!?

Soviel Schönheit direkt vor der WoMo-Tür ist schon etwas Besonderes, hat aber auch seine Nachteile. Am, oder in der Nähe eines, Wasserfalles zu nächtigen bedeutet auch gleichmäßig andauernde Geräuschkulisse.

Wenn ich jetzt Lärm geschrieben hätte, würde man mir wohl aufs Dach steigen.

Abwärts ging es dann über die Straße bis zur kleinen Kirche.

Zwei junge Frauen öffneten das Tor und ich wollte wetten, dass die beiden eine Abkürzung „nach unten“ kannten. Die nächsten kamen und wieder. Nun also wir und tatsächlich es gab eine Abkürzung, aber nur eine kleine. Trotzdem war es schön, denn so konnten wir einen Blick in die Kirche werfen.

Wir sind keine Kirchenfotografierer, aber ab und zu kann es dann schon mal sein.

Rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen, das Wetter hat sich insgesamt etwas verschlechtert, aber wir hatten bisher immer Glück, sind wir dann wieder am Bulli und was macht man abends? Na klar Karten spielen, Weinchen trinken, Buch lesen, PC gucken und irgendwann dann auch mal schlafen gehen.

Könnt ihr unseren Kleinen erkennen?
Wir schlafen fast immer relativ lang und sind selten vor 10.30 h vom Platz weg. Für das Frühstück nehmen wir uns immer sehr viel Zeit, uns hetzt ja keiner.
Am 4. Juli sollte es nach Dalsnibba, Europas höchstem Fjordblick und nach Lom zur Stabkirche gehen.
Allein bis zum Abzweig Dalsnibba mussten wir einige Male anhalten und den Fjordblick, nun mit Kreuzfahrtschiff genießen, Wetter gut, Sicht gut.

Was wurde hier fotografiert und gepost. Was war wichtiger, das eigene Bild mit Hintergrund, oder der Blick auf den Fjord?
Na klar wir auch

Aber auch ohne sieht es doch gut aus.

…und erstmal „mit“.
War viel los auf der ersten Strecke, das verlor sich dann aber doch. Für die Strecke nach Dalsnibba hoch muss man sage und schreibe ca. 27 Euro bezahlen. Ist egal, hoch da. Wir fuhren bis 1500 m hoch

Es schien aber nicht gefährlich zu sein. Ein bisschen bin ich dann auch geturnt.

aber erstmal hieß es „rauf da“.

Sommerlich warm ist etwas anderes.

Einige Menschen kamen tatsächlich auch zu Fuß die Straße hoch, teils mit Hund. Wahnsinn und meinen Respekt.

Im Gebäude ein Café und das übliche Touristensouvenirmischmasch.

Der See ist 12 Monate im Jahr mit Eis bedeckt und das, obwohl nur wenige Kilometer weiter das Grün nur so sprießt.

Also wieder runter an über 2 m hohen Schneewänden und eine Strecke zum Schwärmen gefahren, bis wir mal wieder ein Schild mit Hinweis auf einen Foss sahen. Der Dönfoss o mit Strich durch) mit einem Campingplatz, wie wir ihn bis dahin noch nicht gesehen hatten. Total urig und wäre die Strecke für heute nicht zu kurz gewesen, wir wären dort greblieben.

Der Platz war so schön, dass er aber auch nur für eine Übernachtung zu schade gewesen wäre. Auf dem Parkplatz gab es dann noch eine Delikatesse: Knorr 5 Minuten Terrine, sowas braucht man auch mal, eben etwas heißes für den Magen. Der Foss liegt direkt am Platz und man kann dort auch als nicht Camping-platzübernachter eine Rast halten, den angelegten naturnahen Swimmingpool, leider nicht mit warmem Wasser, begutachten und mal wieder die Wasserkraft bestaunen.

Man kann gar nicht immer im Bild festhalten, wie toll es ist neben dem berstenden Wasser zu stehen,

das unbändig laute Geräusch zu hören und einfach nur genießen.

Es wurde uns bestätigt – der Pool hat kaltes Wasser.
Dem Baum die letzte Ehre und wie schön.
Aber wir wollten ja nach Lom. Eine Stabkirche muss schließlich sein.
Lom – auch wieder so ein typischer Touristenort mit viel Brimborium, der Campingplatz sah zwar gut aus, aber wir bevorzugen dann doch lieber die kleineren Plätze, zumindest wenn es geht.

Die Kirche ist schon sehenswert, sowohl von außen, als auch von innen und für Senioren gibt es sogar einen Rabatt auf den Eintrittspreis. Na dann rein mit uns. Viele scheuen wohl den regulären Preis von 10 Euro pro Person, kann ich auch verstehen.


Dann schlendern wir mal gemächlich. Heimlicher Ausgang?

Die Farben sind wirklich prächtig. N‘ beten scheef hätt God leev.

Beeindruckend, ob hier noch Gottesdienste stattfinden?

Es beginnt wieder der ecklige Nieselregen und wir wollen ja auch noch übers Fjell. Fjell heißt immer „oben drüber weg“, bedeutet kalt, bedeutet Schnee, Serpentinen und überhaupt….

Between the Nationalparks

Nochmal Grün genießen bevor braun – weiß vorherrschen wird.
Irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf all das und wollte nur noch runter, aber das ist gut gesagt bei nur einer Straße und außer fliegen gab es keine Möglichkeit und sogar nicht mal das.

Ne, beim besten Willen, hier wollte ich nicht übernachten.
Die alten Wegwarten im Original. Leider ist es eine Unsitte greworden überall Steinmännchen aufzuschichten. Hier oben wird ganz direkt darum gebeten dies nicht zu tun. Im Nebel könnte man bei einer Wanderung fehlgeleitet werden.
Der muss sein, ich meine den kunstvollen Stein.
Ne, mir reicht jetzt der Matsch.
Gaupne, der Ort unseres Begehren, Ruhe, Bäume, kein Schnee. Grün, ich will Grün!

Na bitte, kommt doch.
Endlich geschafft. Der Platz selber nicht spektakulär, aber in Ordnung. Wir wollten ja nur schlafen. Es war sogar so warm, dass wir draußen kochen konnten. Unser kleiner Gaskocher wurde tüchtig gefordert. Erst die Kartoffeln und die Karotten, dann die Soße und zu guter letzt Scampis. Hört sich doch gut an.
Neben uns gesellt sich eine dreiköpfige Familie mit einem total vollgepackten Auto und einem Wurfzelt. Na, ob die das morgen wieder zusammengelegt bekommen. Wir Weicheier verbringen den Abend im Bulli und die Hartgesottenen erledigen alles draußen, gut eingemummelt zwar, aber so sehr warm ist denn nun auch nicht.
Es war ein langer Fahrtag, viel gesehen und gestaunt und unser flaches Schleswig-Holstein zu schätzen gewusst.