4. September – Barni – Chef im Hof.

4. September 2023 Aus Von admin



Knapp 150 km liegen heute vor uns bevor wir in Mánábakki zwei Nächte verbringen werden.
Ist es nicht merkwürdig, dass man immer von den Nächten resp. Übernachtungen redet, aber nie z.b. sagt 2 Tage? Dabei sind die Tage diejenigen, die uns mit so vielen tollen Eindrücken immer wieder jede Stunde genießen läßt.
Bei bestem Wetter verlassen wir nun das Tal beim Vaglaskogur Richtung Húsavík, eine Strecke die ich nicht ganz so gerne mag und Húsavík auch nicht so besonders. Wir müssen einen beträchtlichen Umweg fahren, weil die Straße mit der Nummer 85 gesperrt ist. So kommen wir am Goðafoss vorbei und sind entsetzt. Innerhalb nur eines Jahres hat sich das Umfeld ganz im Sinne der vielen Kreuzfahrttouristen geändert. Die Parkplätze sind stark erweitert worden, eine unzählige Zahl an Bussen werfen Touristen aus oder warten auf deren Rückkehr. Welch ein Glück, dass wir da nicht hin müssen.
In Húsavík müsen wir ein wenig einkaufen, Günters Lieblingskekse sind alle, Brot ebenfalls, Milch und Obst. Bei unserem ersten Einkauf wieder zuhause haben wir uns gewundert, wieviel Waren wir für wie wenig Geld erhalten hatten. Aus Island ist man anderes gewohnt.
Wir wollen einen Abstecher ins þeistareykjarvellir machen, soll ein „Geheimtipp“ sein, aber das kannte ich bereits.

Wir fahren trotzdem und sind wieder überrascht, denn es gibt ein Richtungsschild und einen sehr sehr schönen Aussichtspunkt oberhalb des Botnsvatn.

Der Parkplatz ist relativ groß gestaltet und es werden gerade Runderwanderwege und auch Spuren für Mountainbikes angelegt. Da tut sich was und wir werden im kommenden Jahr wahrscheinlich wieder staunen.

Húsavík, der Ort den ich so lala finde, über den es aber ein ganz ganz tolles Lied gleichen Namens gibt. Sucht es mal im Internet. Als eingefleischter Islandfan kommen mir da die Tränen.
Direkt am Wasser gibt es auch hier ein Wellnessbad, wir finden aber die Preise einfach exorbitant hoch, muss also nicht sein.
Wir sind auf diesem Straßenstück mal wieder so gut wie allein unterwegs und müssen dann am Kraftwerk feststellen, dass das „Rauchtal“ nicht mehr zugänglich ist.

Das hier ist durch Überdruck entweichender Dampf, immerhin etwas.

Sucht er mich oder blendet die Sonne.

Für Besucher angelegte Überdruckstelle, gut gemacht, aber wir wollen doch mal sehen, ob „hinter dem Berg“ doch noch etwas ist und fahren gut 25 km weiter, um dann doch umzudrehen.
Na gut, dann eben nicht.

Zurück gehts und es gibt sie doch, die Tiere, die es in Island nicht gibt. Man muss nur seine Fantasie etwas spielen lassen,

und schon sieht man zwei Seelöwen friedlich beieinander liegen. Seht ihr etwas anderes?
Gleich hinter dem Ort an einem schönen Rastplatz sehen wir einige Autos und Menschen, die gespannt aufs Meer schauen, mit oder ohne Fernglas. Ach ja, unser Fernglas hatte sich zuhause versteckt und wollte nicht ins Gepäck. Dumm gelaufen. Blick der Begierde waren Wale, das heißt wahrscheinlich Wale. Wir haben keine gesehen und fahren an eines der angeblich modernsten Siliziumwerke Europas vorbei, Investoren sind Deutsche und Isländer. Das Quarzit, welches für die Herstellung benötigt wird, geht seinen Weg durch Europa, bevor es hier verarbeitet wird.
Mánábakki, an diesem Campingplatz sind wir bisher eher vorbeigefahren, aber das gute Wetter und die tolle Lage direkt am Meer wollen wir genießen. Wir kommen an und werden von Barni, dem Chef so sehr freundlich begrüßt, als wären wir ganz besondere Leute. Jedes von mir gestammelte isländische Wort wird mit Freude aufgenommen. Da fühlt man sich gleich noch einmal mehr wohl.

Bis zum Abend sollte der Platz dann doch noch recht gut gefüllt sein. Der Blick auf die Inseln, Mánáreyjar, ist frei und am Folgetag konnten wir sogar Grimsey, immerhin 35 km entfernt, sehen. Das ist nicht so häufig.

Der Ufersaum lädt zum Entspannen ein und wir nehmen uns vor morgen zum Leuchtturm zu wandern, hin und zurück immerhin 8 – 9 km. Morgen ist Doris auch da, gern gesehener Zufall.

Ehe wir heute zur Nachtruhe kommen wird es noch dauern, denn es ist ein reges Ankommen von neuen Übernachtungsgästen und jeder wird wie ein ganz besonderer Gast begrüßt. Es ist eine Freude dieses zu beobachten. Barni ist Besonders, gibt auch schon mal Rabatt wenn er es will und strahlt eine Freude über sein Tun aus, das ist unglaublich.
Die meisten Gäste haben übrigens Leihautos mit Dachzelt, das scheint besonders für junge Leute bezahlbar zu sein.
Polarlicht heute Nacht? Keine Chance, aber wir sind ja geduldig.