5.-6. Juli – nach Flam nicht durch den Tunnel
Wir verlassen Gaupne und fahren noch vorher zum Hotel und bezahlen brav unsere letzte Nacht auf dem Campingplatz. Ich möchte nicht wissen wieviele einfach so wegfahren. Stehen ohne bezahlen ist das eine, aber auch Strom beziehen ohne bezahlen, das wäre unredlich.
Wir genießen die Blicke in die Landschaft die wir durchfahren, ist zwar immer ähnlich, aber doch schön.
Warten im Tunnel auf die Fähre. Wie gut, dass wir ziemlich am Ausgang standen und frische Luft hatten.
Auf der anderen Seite stand ein Gang durch Laerdal auf dem Programm.
Dies ist ein Hotel, hat aber in unmittelbarer Nähe einen Neubau
Was ist wohl mit Pensionat gemeint?
Haus oder Trecker? Was ist besser?
Hier kann man gut ein wenig schlendern, erst recht, wenn man das Schild Bakeri entdeckt hat und dort eine Riesenpizza zu zweit verdrückt.
Auf dieser Bank soll man zur Ruhe kommen.
Kurze Zeit nach Laerdal beginnt der längste Tunnel Norwegens mit über 20 km. Damit es für die Autofahrer nicht so eintönig ist, gibt es in längeren Abschnitten unterschiedliche Illuminationen, entweder grün, blau oder – ich weiß nicht mehr welche Farben noch.
Wir wollen aber nicht durch den Tunnel, sondern über die alte Strecke Richtung Flam fahren und die Entscheidung war goldrichtig.
Nach dieser Brücke beginnt eine wunderbare Tour. Sogar Panik Paula hat sich einigermaßen zusammen gerissen – das Aurlandsfjellet. Die Straße, die eigentlich an vielen Stellen nur ein Weg ist, selbstverständlich einspurig, einspurig kurvig, dann wieder eineinhalbspurig kurvig. Gibt es den Begriff überhaupt? Aber es gibt auch zweispurige Abschnitte, nicht nur kurvig.
Eng soll ja gemütlich sein, aber so doll muss ja auch nicht sein.
Noch ist es grün und wild
um aber bald eisig und grau zu werden. Da müssen wir anhalten, das sieht ja zum Träumen schön aus. Jau, zwar grau und kalt, aber – ach ich könnte noch mehr schwärmen Es fehlen mir die Worte Ich bin kein Troll, ich seh nur so aus. und dieser Buschermann ist auch echt. Das stylische Klohaus hatte einen entscheidenden Fehler – es war stengt, also geschlossen.
Es wird wieder grün, noch Baumlos, aber immerhin grün und ein absolutes Must see – ein Bär.
Sollen wir es wirklich wagen in die Höhle des hoffentlich schlafenden Bären zu gehen? Er schläft! Welch ein Glück. Aber was muss der arme für eine Unterlage ertragen, lauter altes Zeug aus mehreren Jahrzehnten. Wir haben ihn nicht geweckt, womöglich hätte er unsere Kuscheldecken haben wollen. Die Rinder haben sich wohl verlaufen. Schafe auf der Fahrbahn waren normal, Rindvieh aber neu.
Irgendwann ist dann aber auch die schönste Schneelandschaft zu Ende und wir nähern uns dem Stegastein Aussichtspunkt, den wir nach kürzester Zeit wieder verlassen.
Meine Tochter hätte als Kind gesagt, „das ist ja total zerdeppert.“
Corona Hotspot Stegastein Utsikten
Der reinste Volksauflauf dort. Foto machen vorne an dem Ende der Plattform, die ist durchsichtig, war nicht drin. Das hippe Klo der Damen mit Blick auf den Fjord – nicht drin. Also nix wie weg hier.
Ein paar Fotos und ab auch den für mich schlimmsten kleinen Streckenabschnitt runter nach Aurland. Und ja, ich bin an einer Stelle ausgestiegen, weil ein Dussel nicht in die Ausweichstelle wollte und ich Angst hatte. Das war mir dann doch etwas zu nah am Abhang.
Der Campingplatz in Flam ist in Ordnung, die Entscheidung mit der Flambahn bis Myrdal und zurück zu fahren ist dem trüben Wetter zum Opfer gefallen, so blieb es bei einem kurzen Spaziergang und dieser einen Übernachtung.
Der Ort selbst haut einen ja nicht gerade vom Hocker. Egal, der Tag hat entschädigt für Regen, Kälte, Hitze sowie Corona und es wird noch ein solch schöner Fahrtag kommen.