6.-8. Juli – Das Gold liegt am Strand
Wir verlassen Flam, war nur so eine Übernachtung. Geplant ist bis Odda zu kommen und dann die Wanderung zum Bruabreen zu machen. Vielleicht ist es besser wirklich nicht zu viel zu planen, sondern alles auf sich zukommen zu lassen.
Wie immer kann man seine Strecke nicht ohne Stopps so einfach abfahren. Der Tvindefoss ist ein imposanter Wasserfall, der normalerweise mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Ein ganz klitzekleines bisschen sieht er ja aus wie der Dynjandi in Island. Das Wetter ist aber wirklich zum Abgewöhnen und außer einem Muffin und einem heißen Kakao wird nichts daraus.
Na ja, ein einziges Foto gibt es dann doch.
Weiter gehts nach Voss, dort gibt es einen kleinen Einblick in die Bordalsgjelet Gorge, eine Schlucht, die ein kleines Stück lang für Touristen aufbereitet wurde durch einen seitlichen Gang an einer Felsseite.
Man fühlt sich wie im Urwald Was Wasser doch für eine „Ausdauer“ hat solche Minikavernen zu formen. Na, wenn das nicht wie im Regenwald aussieht. Wir „matschen“ da so durch und freuen uns dann aber auch wieder im Auto zu sein.
Um zu unserem gedachten Ziel, nämlich Odda, zu kommen, sind Tunnel und eine Fähre notwendig. Ich wusste genau, gleich nach dem letzten Tunnel gibt es einen Kreisverkehr und dann rechts ab. So war es auch. Der Campingplatz war auch noch da wo er vor 4 Jahren stand, dann das Schild Stengt – Full – Belegt. Wie wir im Nachhinein gehört hatten, war das unser Glück, allerdings fiel die Wanderung zum Bruabreen aus. Zurückfahren nur der Wanderung wegen deshalb für uns keine Option. Die Sanitäranlagen offenbar genauso katastrophal wie einst und die Platzgebühr mit 400 Kronen hoch und das nur, weil es jetzt „Trolltunga-Camping“ heißt.
Trost war dann auf dem weiteren Weg aber der Latefoss, direkt an der Straße mit Garantie zum Nasswerden. Was soll ich sagen, fiel nicht weiter auf, weil es ohnehin Sch…wetter war.
Ich lass die Bilder einfach mal wirken. Was soll man auch vor Ehrfurcht dazu sagen / schreiben.
Weiter gehts und der ein oder andere Campingplatz wird links oder rechts liegengelassen. Zu dicht an der Straße, bis wir in Röldal landen und sofort kommt mir alles bekannt vor, die Stabkirche, die Zufahrt zum ersten Campingplatz (den wir nicht nehmen) . Unsere Wahl den zweiten Platz zu nehmen war goldrichtig. Klein für Womos, ein Sanitärtrakt allerbest, kleine saubere Küche und für Günter natürlich sehr wichtig WLan. Letzteres hielt allerdings nur einen Tag, danach war nix mehr. Wer war Schuld?
Die Stabkirche wird immer wieder von Touristen besucht. Auf dem Parkplatz herrscht ein reges An- und Abfahren. Es ist eine aktive Kirche, in der noch sämtliche christliche Feierlichkeiten durchgeführt werden. Morgen am Freitag gibt es ein halbstündiges Orgelkonzert – Pflichtbesuch für uns. Man beachte – wir haben mal gutes Wetter, richtig warm ist es und lädt auch noch zu einem Spaziergang ein. Anderen wächst Gras aus der Tasche, hier wachsen Bäume auf dem Dach. Steinmännchen und Steinfrauchen, aber was guckt die so komisch? Tiefhängende Wolken, das sieht surreal aus. Die Sauna ist nicht schlecht, auf der Rückseite mit einer Glasfront für den schönen Ausblick. Manchmal bieten diese Riesensteine auch Schutz vor Einsicht in Schrottablageflächen
Die Stabkirche ist im Innenbereich sehr reich verziert. Aber was bedeutet VIPPS 645465? Tja, das mussten wir lernen. VIPPS ist das in Norwegen am häufigsten genutzte Zahlportal. Aber ob man in einer Kirche auf diese Weise wirklich Spenden generieren kann?
Ich fand diese Darstellung besonders schön. Wer ackert? Die Frauen.
Der Blick vom Campingplatz. Sieht doch wirklich nett und ruhig aus. Wir bleiben auch für 2 Übernachtungen, uns wird es gut tun.
…über diese Brücke muss ich nicht geh’n Ich habe einen Goldklumpen gefunden
Aber was soll ich mit Gold? Passt nicht in die Geldbörse.
Morgen am 8. Juli wollen wir zum Preikesstolen Campingplatz und wenn das Wetter uns hold sein sollte, dann wird am 9. der Versuch gemacht dort hinauf zu kommen.