7. Juli – no-see-ums
Was ist das denn schon wieder? Na ihr werdet es schon noch lesen.
Auf dem Campingplatz in Stykkisholmur deutete es sich schon an, was in Fossatun dann leider Wirklichkeit werden sollte.
Unsere Fahrt heute
Das Wetter ist so lala, die Küstenstrecke wirklich wunderschön mit tollen Blicken auf das Meer. Blicke auf das Meer? Scheint irgendwie verschwunden zu sein. Nicht nur, dass wir stets bei Ebbe an der Küste sind, es hat sich auch ein hartnäckiger Nebel festgesetzt. Huch, einmal um die Ecke rum und schon ist das Wetter klar und wunderbar.
Und schon ist die Weitsicht vorbei
Ab zum Svöðufoss. Vor einigen Jahren hat mir besonders die windgeschützte Sitzecke gefallen und in diesem Jahr hatte ich die Hoffnung, dass vielleicht ja eine Möglichkeit bestehen würde von dieser Stelle aus an den Foss zu kommen.
Das ist ein Glücksfall, der Snæfellsjækull nicht in Wolken gehüllt. Dieser Berg hat Kultcharakter in Island und in der Welt der Liebhaber von Jules Verne. Inspirationen für das Buch „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ hat er sich bei oder durch diesen Berg geholt.
Ein schöner Foss, klar einer von vielen und manchmal fällt es schwer sich zu merken welcher Foss nun wo zu finden war. Hat man das nicht mal über? Och nö, irgendwie ist Wasser als Grundelement immer wieder ein Hingucker wert, mich beeindruckt die Kraft des Wassers.
Rollrasen muss gerade günstig zu bekommen sein, denn überall, wo irgendetwas ausgebessert wurde, war es Rollrasen der verwendet wurde. Macht aber auch Sinn, denn die Vegetationsperiode ist in Island extrem kurz.
Wir wollen weiter und auf Wunsch einer einzelnen Reisenden wurde der Djupalonsandur nochmal angesteuert. Wir waren letztes Jahr nur einmal kurz da und dieses Jahr wollte ich gerne mehr. Je näher wir dem Abzweiger kamen, desto mieser wurde das Wetter. Warum kann es nicht einmal durchgehend schön sein wenn ich auf der Halbinsel bin?
Hilft nix, wenn da, dann auch runter und wieder staunen
would you like an ice? Ist das nicht putzig, man schaut sich dieses Loch an und je nach Perspektive ist „das Eis“ da oder nicht. Irgendwie freu ich mich jedesmal wie ein Kind darüber.
Immer wieder bin ich über die Farben, die mir Island schenkt begeistert. Es freut mich sehr, dass auch Günter diese Schönheiten aufnimmt, so genießen wir beide.
Rock ’n roll – gerollt ist der nicht, aber auch von denen gab es genug.
Nessis home – Das ist nun wirklich geschmolzene Lava. Es nieselt so richtig unangenehm und wir entscheiden uns dann doch möglichst schnell weiterzufahren.
Wenn das mit dem schnell weiterfahren man so einfach wäre. Man muss dazu wissen, dass man ca 2 km auf einer sehr schmalen Straße durch ein Lavafeld fahren muss, ehe man die reguläre Straße erreicht. Diese sehr schmale Straße hat natürlich auch Ausweichstellen, aber was nutzt das, wenn vor einem ein Mädel fährt, dass wohl denkt, es hätte einen Armarak unterm Hintern und sie würde einundeinhalb mal so breit sein wie die Straße. Da wäre jeder Radfahrer schneller gewesen. Auf der richtigen Straße dann blieb sie so langsam und wurde noch langsamer wenn ein Fahrzeug entgegen kam. Überholen war angesagt.
Wir lassen die Halbinsel schnell hinter uns und erinnern uns lachend und mit Freuden an das letzte Jahr, als ich partout nicht begreifen wollte wo denn nun rechts und wo links ist. So Abzweigungen haben es eben in sich.
Ich plädiere ja dazu Sonderschilder für Frauen anzubringen, vielleicht in einer hübschen Farbe, die Schrift deutlich hervorgehoben RECHTS oder LINKS, wohl bemerkt, ausgeschrieben, denn Pfeile werden oft genug fehlinterpretiert. Wenn Frau dann RECHTS liest, weiß sie genau es würde links ‚rum gehen.
Ist mir schon klar, dass es an der ein oder anderen Stelle nun Protest gibt, alle Frauen wären nicht so. Ja, stimmt, ist auch nicht so ernst gemeint.
Na gut, es geht also nach Fossatun und vorher in Borganes bei Nettó einkaufen.
Mit Freuden checken wir in Fossatun ein und im Gespräch erwähne ich, dass wir ja im letzten Jahr bereits da waren und es uns so gut gefallen hätte. Wir bleiben 2 Nächte und das Allerbeste ist die Übertragung des WM-Spieles England gegen Dänemark. Ich bin sehr emotional dabei, hab ich mich doch mit dem „Chef“ verständigt, dass wir für Dänemark wären. Na gut, hat nicht geklappt.
Die kommende Nacht war ein Graus. Immer wieder kribbelte es irgendwo und wir waren am laufenden Band dabei winzig kleine schwarze Punktchen ins Jenseits zu befördern.
Dazu dann auch noch die nichtstechenden M;ücken im Auto, die nichts tun außer nerven. Ende vom Lied, Günter hatte ca. 200 Stiche an den Armen und noch einige am Körper. Bei mir hielt es sich in Grenzen und juckte auch nicht. Das Bettlaken war bespickt mit kleinsten Blutpünktchen (wie Petechien). Kein schöner Anblick!
Vier Tage war Günter diesem wirklich enormen Juckreiz an den Einstichstellen ausgesetzt ehe es langsam besser wurde. Dann aber fingen meine vielleicht 20 Stiche erst richtig an zu jucken. Zum Verrücktwerden. Unsere Angst war natürlich, dass wir in den kommenden Tagen von diesen Quälgeistern begleitet werden würden. Zum Glück hat sich das nicht bewahrheitet. ‚Kannst ja auch nicht den ganzen Tag irgendwo im Pool hocken, nur damit es nicht juckt.
Nach dieser Attacke der besonderen Art sollte es dann am 8. Juli vormittags nach Husafell gehen. Bitte bitte ohne Mücken oder irgendein anderes Krabbelzeug.