18. Juni – eigentlich wollte ich nie nach Höfn
Am 17. Juni sind wir dann ja noch bis Höfn weiter gefahren. Eigentlich nicht unbedingt mein Ort, weder schön, noch häßlich, einfach nur funktional und Hummerzeit ist auch nicht.
Auf dem Campingplatz herrscht Andrang und wir können uns einen Platz aussuchen, aber die Plätze mit Stromanschluss sind vergeben. Etliche der möglichen Stromplätze sind abgeklebt. Der Massenandrang würde wohl das Stromnetz sprengen. Macht nix, wir kommen auch mal ohne aus. Handy laden usw. kann man auch im Servicehaus und die Kaffeemaschine wird einfach dahin transportiert. Keep smiling – no sadness..
Der Platz, den wir ausgesucht haben, ist wirklich genial. Super Weitblick, jedenfalls in die Landschaft hinaus (ein Schelm, der etwas anderes gedacht hat‘), wäre da nicht der Knaller, der sich, trotz viiiiel Platz gegenüber, sehr dicht neben uns stellt. Aber egal, nachts sehen und hören wir nichts.
Günter und ich gehen ein wenig spazieren, das Jungvolk hat keine Lust, muss das Handy quälen. Was wir abends gesehen haben zieht einem wieder einmal die Schuhe aus, so wundervoll ist der Blick
Wir genießen das Licht, den Nebel und die Zweisamkeit.
Kunst in jeder Form hat in Island einen hohen Stellenwert und was kahl und trist aussieht wird kunstvoll bemalt bevor die Schmierer am Werk sind
Fazit – Höfn hat Absolution erhalten. So schlimm ist es nicht.
Wir sind wirklich Glückspilze, denn der heutige Tag, der 18. Juni, sollte noch einige landschaftliche Überraschungen parat halten.
Es geht immer an der Küste entlang und es ist kaum zu glauben, aber so schön hab ich diese Strecke noch nie empfunden. Klar, das tolle Wetter trägt auch dazu bei, aber auch die Möglichkeit in Stille zu genießen. Dennoch ist Günter etwas beunruhigt. Die Campingplätze sind zur Zeit rappeldicke voll und er hat Bedenken, ob wir noch einen Platz in Fossadalur bekommen. Ganz unrecht hat er ja auch nicht.
Die Farben, die uns begleiten sind die reinsten Seelenschmeichler. Braun kann so schön sein.
Na Günter, mal wieder Fotto machen – hahaha
Während der Zeit, in der wir an diesem Strand waren, kam doch tatsächlich eine Familie und wollte probieren zu baden. Wollte probieren, denn erstens ist das Wasser sehr sehr kalt, zweitens herrscht dort eine nicht ungefährliche Strömung und drittens ist das einfach zu gefährlich.
Wir begnügen uns mit einem längeren Spaziergang. Sophie ist fleißig am Krebse und Muscheln sammel. Ein Krebs muss mit, hoffentlich bleibt der heil bis zuhause.
Was da wohl erzählt wird? Wahrscheinlich will Opa nur so Dinge wissen wie „was willst du jetzt nach dem Abi machen“..
Wer hat den Brocken nur da hin geschoben? Ich wäre gerne noch viel weiter am Strand entlang gelaufen – beim Nächstenmal aber ganz bestimmt.
Stimmen die Einstellungen am Fotoapparat? Blankgeputzt vom Wasser, wie frisch geölt.
Da runter zu kommen war schon etwas schwierig, aber die Überlegung wie man da wieder hoch kommen würde, war eine kleine Herausforderung. Muss ja aber geklappt haben, denn wir sind alle wieder heile zuhause angekommen.
Es wird nun aber Zeit, sonst sind wirklich alle Plätze in Fossadalur belegt.
Der Weg geht weiter und wir kommen auf unserer Strecke durch Stöðvarfjörður, dort gibt es Petra’s Steinesammlung und eigentlich gibt es das Wort eigentlich ja nicht, denn eigentlich wollte ich da nie rein um mir ein paar Steine anzusehen. Wir waren drin. Warum? Pipipause war angesagt. Eintritt umgerechnet ca 10 Euro, bisschen viel für Pipi, na ja die Steine nimmt man dann so mit. Man gut es ist gekommen wie es kommen sollte. Eine wirklich tolle Lebensgeschichte und eine sagenhafte Sammlung an Steinen, Halbedel- und Edelsteinen, viele von einer Größe, die einfach nur beeindruckend sind. Petras Geschichte dazu, die Schlepperei der kiloschweren Steine den Berg hinunter, unfassbar.
Lasst euch überraschen im nächsten Bericht gibt es mehr davon.