15. Mai – auf Regen folgt Sonne
Geht es euch auch manchmal so? Ihr seid gerade aus dem Urlaub zurück, schaut euch die Bilder an und wisst bereits nach kürzester Zeit nicht mehr an welchem Tag ihr genau an dem einen speziellen Ort eurer Träume gewesen seid. Aber ich glaube, ich hab es, auch ohne auf meine Fotodateinamen zu gucken. Heute geht es zum Grábrók und der kleine gemütliche kuschelige Glanní-Wasserfall, so zum Seele baumeln lassen. Im letzten Jahr konnte man letzteren mit irre viel Land drumherum übrigens kaufen. Wäre sogar bezahlbar gewesen, aber das ist ja relativ.
Die Hauptfarbe heute vormittag ist grau und braun, wenn Nass eine Farbe wäre, käme diese auch noch dazu.
Aber gell, sieht doch irgendwie toll aus. Wir sind am Grábrók. Der Krater liegt in einer vulkanischen Spalte und ist zudem der größte im Umland. Auf ca. 170 m Höhe kann man einmal rum, der Aufstieg lohnt sich und der grandiose Ausblick allemal. Island zeigt sich heute etwas grau in dieser Gegend und so, als wollte die Insel zeigen, dass sie auch Regen kann, gehts los, so ganz gemein und hinterhältig. Wir waren jedenfalls tüchtig nass und beschlossen nach kurzer Zeit ab in die Sonne. Der Glanní musste buchstäblich links liegenbleiben. Zum Spaziergang im Birkenwäldchen war es nun wirklich ungeeignet.
Kurzentschlossen geht es nach Akranes, ganz weit dort hinten ist soetwas wie Sonne zu sehen.
Nun finde ich nicht, dass Akranes so besonders ist, aber Leuchttürme gucken ist fast so schön wie Schiffe gucken.
Sieht aus wie eine Rakete, Helga ist rauf—————und Ulla sieht sich das Bauwerk heute mal anders an
Ulla und Helga gaben im Leuchtturm noch ein kleines Konzert „dona nobis pacem“, ich lass es lieber mit dem Singen, womöglich sperrt man mich ein.
Der Tagh ist jung und will verbraucht werden und meine Wissensvermittlung kennt fast keine Grenzen, als einmal rum um den Hvalfjördur, gut gedacht. Kurz vom Tunnel sehen wir schon eine irre lange Autoschlange auf beiden Zufahrten. Ojemine! Ne, da ist nun kreatives Autofahren gefragt, irgendwie Durchschlängeln und dann eben auf dieser Seite den Hvalfjördur lang. Macht ja nix.
Leuchtturm gucken hatten wir, also fehlt noch Schiffe gucken.
Aber erstmal Blumen gucken
Diese beiden ehemaligen Walfänger liegen nicht erst seit gestern an dieser Stelle. Letztes Jahr waren Günter und ich vorsichtiger, dieses Jahr hat mich Helga, wie man sieht erfolgreich, überredet dort hintunter zu gehen, fast jedenfalls. Wir wollten den „Goldschatz“ sehen.
Wie Gold schimmerte die gelbliche Fläche in dem bisschen Sonne. Irgendwie märchenhaft schön.
Langweilig auf der asphaltierten Staße wollten wir den Rückweg nicht antreten, so ging es über die 520 zurück und das war unbeschreiblich schön, am Þorisstaðir Campingplatz vorbei, einfach ein Traum und der Platz wird beim nächsten mal mit dem VW Bus angefahren.
Der Tag war dann aber auch lang genug und gefüllt mit alten und neuen Eindrücken, morgen muss Reykjavik dran glauben und Reykjarnes. Ulla will unbedingt in Grindavik eine Hummersuppe essen. Wat mutt, dat mutt.