14. Oktober – Luzern vs. Rheinfall
Geplant war es nach Lörrach in Richtung Luzern zu fahren. Ich wollte gerne auf den Pilatus, es gibt da eine interessante Kombination von Schiff-Zahnradbahn und Gondel. Das Wetter soll aber nicht sonnig klar werden und im Nebel sieht der schönste Gipfel nicht besonders toll aus, von der Aussicht ganz zu schweigen.
Wenn schon nicht Pilatus, dann jedenfalls Rheinfall bei Schaffhausen. Wir fahren mautfreie Straßen, dauert zwar 1 Stunde länger, aber 60 Euro für die Vinette, die im Januar bereits ungültig ist, ist doch etwas happig. Es ist nicht zu merken, dass man die deutsch-schweizerische Grenze überschreitet, na ja kaum. Die weiterführende Straße heißt nun Zollstraße und man ist im Nachbarland.
Der Aussichtspunkt am Rheinfall ist touristisch sehr gut aufbereitet, muss man mögen und es tummeln sich alle möglichen Nationalitäten auf dem Gelände. Wir werden gefragt, ob wir englisch sprechen würden, da der junge Mann mir in die Augen schaut, beantworte ich auch die Frage. Die Gruppe wollte gerne auf die andere Seite und wir erörtern die Möglichkeiten.
Wer eine brauchbare Antwort von uns erhält muss auch arbeiten,
Das Beweisfoto – wir waren da.
Lustige Truppe, denn jener junge Mann meinte zum Scherz „rüber schwimmen“ wäre noch eine Option. Nun, hätte er versuchen können, aber nur einmal. Dann doch lieber die Boote.
An dem Felsen in der Mitte kann man aussteigen. Die wenigsten Mitfahrenden hatten eine Regenjacke an und die Boote fahren schon recht nah an die aufschäumende Gischt heran.
Für jemanden, der / die schon einmal an den Niagarafällen war, ist dieser Rheinfall sicher nicht etwas besonderes, aber trotzdem doch nett anzusehen. Immer wieder unglaublich die Wasserkraft zu spüren. Für mich ist er etwas besonderes, weil er europäisch ist.
Wir gehen weiter rum und können lesen, dass sich an dieser Stelle einmal die erste Aluminiumfabrik Europas befunden hat. Aluminiumverarbeitung benötigt viel Strom und dieser Strom konnte aus der Wasserkraft gewonnen werden. Nach Abriss der Fabrik hat der Eigentümer festgelegt, das der Ort ein Erholungsort, parkähnlich, werden soll.
Wir schauen nun einmal rüber auf die andere Seite der Schweiz, Schloss Laufen, das man besichten kann. Der Rheinfall gehört zu den drei größten Wasserfällen Europas was die Durchflussmenge betrifft, ansonsten ist er ja eher klein.
Postkartenschöne Ansicht.
Hier hat kein Mensch Hand an gelegt. Die Naturkraft schafft sich ihre Schönheit. So etwas sehe ich gerne.
Diese Wassermühle ist Teil der restaurierten Aluminiumhütte. Noch heute wird die Wasserkraft zu Energiezwecken genutzt.
Gleich geht es auf den Rückweg zum Auto, wir verabschieden uns vom Rheinfall, der in seinen 14.000 bis 17.000 Jahren so manches gesehen hat. Für uns alle eine unvorstellbare lange Zeit.
Bevor wir die richtige Straße nach Oberstdorf gefunden haben, verfahren wir uns erstmal, mal sind wir in Deutschland, mal in der Schweiz. Weiter geht es deutsch – schweizerisch – deutsch, in weniger als einer Stunde.
Unsere Strecke führt uns durch eine schöne Landschaft immer auf der Alpenstraße entlang, mit Serpentinen und tollen Aussichten Richtung Allgäu.
Wieviel Feuchtigkeit ein Wald doch bindet und auch wieder abgibt.
Irgendwann nach 18 Uhr erreichen wir unseren Campingplatz und sind müde und hungrig. Auf dem Platz gibt es eine kleine Gaststube, heute gibt es griechisch, dann wirds Zeit – ab in die Falle.