ab 29. – 30.August – alte Bücher, neuer Tunnel
Die Richtung, die wir nun einschlagen geht schon sehr in Richtung Heimat. Wir verlassen langsamen Schrittes die Westfjorde. Ein Abstecher in Flateyri wollten wir uns noch gönnen und den ältesten in Familienbesitz befindlichen Buchladen besuchen. Besichtigen wäre angebrachter.
Diesen Wasserfall sind wir vor 3 Jahren hochgekraxelt. Gleich geht es durch einen Tunnel mit Abzweiger. Zunächst noch zweispurig verengt sich die Fahrbahn auf eine Spur. Zu Glück gibt es genügend Ausweichstellen, Mottaka. Die Einschätzung der Entfernung habe ich als schwierig empfunden, so geht man eher etwas zu früh in die Einbuchtung als zu spät.
Das ist die kurze Strecke, die es zurück zu legen gilt. Die Zeit ist mit 33 Minuten angegeben – da muss aber jedes Islandherz lachen. Das klappt nie.
Mit 190 Einwohnern ist dieser Ort wirklich sehr beschaulich. Trotzdem, es gibt es einen Kindergarten, Grundschule, Schwimmbad und wie selbstverständlich eine Kirche. Flateyri liegt auf einer Sandbank und wurde 1995 von einer Schneelawine erfasst. Bei diesem Unglück starben 20 Menschen. Der Buchladen ist inzwischen ein Museum, in dem aber immer noch alte Bücher nach Gewicht gekauft werden können und etwas Schnickschnack.
Ich liebe so etwas, möchte aber doch nicht so wohnen. Der neuzeitliche Komfort ist nicht zu verachten. Ein neues Büchlein habe ich mir gekauft „Eine kompakte Geschichte Islands“. Sehr interessant.
Ich liebe ja diese Wandmalereien. In diesem Fall hat sich eine bekannte Künstlerin verewigt und heimische Vögel an die Wand gebracht. So etwas macht dann einen Ort einzigartig.
Sehr kurzfristig entscheiden wir die Nacht über in Flateyri zu bleiben. Der Platz ist klein, die Toiletten sauber, Strom ist da. Was will man mehr, ja und die Sonne lächelt uns an.
Dies ist die Stelle, an der die Lawine 1995 den Berg herunter kam.
Da wir nun hier übernachten, können wir uns ja auch noch die Reste einer ehemaligen Fischverarbeitungsfabrik ansehen. Nach einem Brand und einem Wiederaufbauversuch blieb dies übrig
Ein Schornstein der so langsam zerfällt. Hat doch was.
Am 31. August geht es weiter, geplant ist bis Buðardalur nur zum Übernachten. Da ist eigentlich nicht viel los, uneigentlich auch nicht.
Ein letzter Blick auf den Ort Flateyri.
Wir fahren wieder durch eine Landschaft, die einlädt tausend Fotos zu machen. Wir kennen die Strecke aus der anderen Richtung und noch nicht mit einem weiteren Tunnel, der die Anfahrt von Isafjörður zum Dettifoss um einiges verkürzt.
Berg mit Hut und über uns ein fast wolkenloser Himmel, das ist gut so, denn sonst hätten wir nicht ein so tolles Bild gezaubert.
Hier kann man die weltgrößte Skaterbahn sehen. Bisher hat sich aber noch niemand getraut diese Pipe zu bezwingen. Upps, es ist ja noch kein 1. April, hab ich mich doch vertan!
Den Dettifoss haben wir nur aus der Ferne und aus dem Autofenster betrachtet. Die schön gemütliche asphaltierte Straße ist nun auch einem Schotterweg, offiziell einer Gravel road, gewichen. An vielen Stellen wird gebaut und in spätestens 2 Jahren wird die komplette Strecke apshaltiert sein.
Es ist zu befürchten, dass das sommerliche Wetter so langsam dem Herbst bzw. dem Winter Platz macht. Der wolkenverhangene Himmel zeigt es an.
In Buðardalur angekommen ist nach dieser wirklich langen Strecke erstmal ein Spaziergang fällig. Fast immer müssen wir in den Orten eine Kleinigkeit einkaufen. Die Kühlbox im Bus hat nur ein geringes, aber ausreichendes Volumen. Aber, dass ich mir womöglich dieses Schmuckstück auf dem Foto kaufe, ist ziemlich unwahrscheinlich.
Eine alte Juki Industrienähmaschine, die läuft noch und ist sicher um ein Vielfaches schneller, als meine Juki.
Diese Entspannung tut so richtig gut und zum Abschluß dann noch ein kleines Stilleben
Nachdem die Campingplatzpächterin zum Kassieren gekommen ist, wir noch miteinander nett geplaudert haben, ist dann auch die nötige Bettschwere erreicht. Morgen eeeeendlich bekomme ich das berühmte Erpstaðir-Eis.