21.05.25 – Der frühe Vogel… ist vorm Regen am Camper

21. Mai 2025 0 Von admin

Die Wettervorhersage von gestern für heute sah ja -eigentlich- ganz gut aus, da ist dann Stalheim angesagt. Die Bezeichnung dieser Siedlung, Ort kann man es nicht nennen, empfinde ich als befremdlich, da es so sehr deutsch klingt. Man weiß auch nicht so genau woher der Name wirklich stammt, wahrscheinlich von staðall „aufrecht stehen“ aus dem Altnordischen.
Wir hatten heute morgen genug Zeit, konnten ausschlafen – hätten ausschlafen können – waren aber bereits um 6 Uhr wach. Auch gut, denn ab 7 Uhr wurden die Renovierungsarbeiten in dem angrenzenden Schwimmbad fortgesetzt. Das nennt man dann mechanischer Wecker ganz anderer Art.
Unser Linienbus sollte um kurz nach 10 Uhr am Busterminal abfahren, ist ja noch keine Saison und soviel an Menschen werden wohl auch nicht dort sein und zufällig die gleiche Strecke, vielleicht sogar den gleichen Endpunkt nehmen wollen. Rucksack auf und los, dann oh Schreck! Menschenmassen am Terminal. Nein, kann nicht sein, dass die alle in den selben Bus wollen, die meisten mit riesigen Koffern, die meisten aus östlicher Hemisphäre. Die machten nicht nur Norway in a Nutshell, die machten Europe in a Hazelnutshell.
3!!! Busladungen voller Touris und wir mittendrin. Die Verwaltung der Buslinie skyss wurde wohl vorab über den Menschenauflauf informiert.

Die Busfahrt bot uns wunderschöne Ausblicke auf die Berge mit ihren Schneeresten, kleinen Orten, viel alter Holzbauweise. Die Gegend ist ein Wintersportparadies und das konnte man an den kleinen Hotels und Hütten gut erkennen.

Mal hatten wir Stromschnellen rechts, mal links und in der Mitte u.a. auch zwei große Baustellen mit nur einer Fahrspur auf sehr enger Straße. Oje, das war manchesmal recht eng.

Auch vorbei am Tvindefoss, den wir bereits von unserer Coronatour kennen, allerdings im Regen.
Zum Stalheim Hotel gehen zwei Straßen von denen eine total gesperrt ist und die andere nur von Bussen, Hotelpersonal oder Anwohnern genutzt werden darf.

Alle 3 Busse hielten tatsächlich hier am Hotel und die Menschenmassen stiegen aus und nun kommt das Typische:
Die Fahrer der Linienbusse informierten die Fahrgäste, dass sie eine viertel Stunde Zeit hätten und die reguläre Fahrt dann weiter ginge. Mit einem Schlag strömten ca 170 Menschen durch das Hotel hinaus auf die Terrasse, die den Ausblick haben wollten, der in den Reiseführern beschrieben ist. Und wir – nicht mitten drin, das konnte Zeit haben. Nachdem die Horde dann wieder weg war, konnten wir den Ausblick in die Schlucht in aller Ruhe zusammen mit einem amerikanischen Paar genießen.

Es war kalt hier oben, der Wind pfiff uns um die Ohren, die Hände schienen kurz vor dem Erfrieren, ein längerer Aufenthalt somit keine Option. Um mit dem Linienbus wieder nach Voss zu kommen mussten wir per pedes runter und das war gut so, tat auch gut.


Wir haben nicht so genau heraus bekommen, ob die alten Gebäude zu dem Folkemuseum gehören sollten.

Die Straßenbegrenzung war auf alle Fälle museumsreif. Einige der Begrenzungssteine waren schon sehr abgetragen, teils umgefahren und die Eisenstangen zum Teil gebrochen. Da hat wohl der Zahn der Zeit daran genagt und so mancher Autofahrer mit den Steinen geflirtet. Vielleicht haben aber auch große Schneemengen ihr übriges getan. Man weiß es nicht.
An der Bushaltestelle hat uns eine Einwohnerin erzählt, dass man seit 2 Monaten auf Regen wartet. Nun der sollte heute kommen, aber es waren wirklich nur homöopathische Mengen und kälter ist es geworden. Gestern noch 23°C heute nur noch 8°C, gefühlt durch den Wind weniger.
Zurück auf dem Campingplatz, etwas essen, ausruhen noch einen Spaziergang machen und schwuppdiwupp ist der Tag schon wieder vorbei. Was, der Tag soll schon vorbei sein? Aber doch nicht bevor wir die Karten gezückt haben. Eine Runde Yksi, Kaksi, Kolme.