Order zum Nachtrag – Alesund
Ich bin getadelt worden. Oh manno, das ist natürlich schlimm, denn ich habe eine ganz besondere Anstrengung mit Worten nicht richtig gewürdigt. Hoffentlich kann mir mein Kabinenmitbewohner diesen fauxpax verzeihen.
Der Nachtrag betrifft unsere Treppenkletterei auf den Axla in Alesund, oder heißt es die Axla (Achse).
Vom Terminal bis in die wunderschöne Altstadt sind es nur wenige Schritte und wir hatten uns diesen Gang auf den Berg schon vorgenommen, aber immer mit der Wahl, dass umkehren auch eine Option wäre. 189 m sind für uns Flachlandtiroler schließlich kein Pappenstiel. Aber – da hat man ja die Wette nicht mit mir gemacht. Umkehren? Nur über meinen Muskelkater in den Waden, und der muss bekämpft werden, ist er doch auch ein Zeichen dafür, dass wir zuhause ganz offenbar zuwenig Bewegung haben. Stimmt aber auch. In letzter Zeit überwog die Faulheit, das muss geändert werden.
Wir stapften durch recht feuchten Schnee um dann auch wiederrum Wege zu gehen, bei denen man das Gefühl hatte, sie hätten eine Heizung unter dem Beton. Ein kurzes Stück dann durch den Stadtpark mit Blick auf eine Anhöhe, auf der sich eine Statue befand. „Gehen wir erstmal da hoch.“ Da standen wir nun, na ja, hier wurde Wilhelm der Zweite geehrt, denn er hatte maßgeblich nach dem großen Brand mit viel Geld dafür gesorgt, dass Alesund in altem Glanz wieder aufgebaut werden konnte. Also weiter um die Stelle zu erreichen, die uns herausfordern sollte. Der Anfang war noch ohne Stufen und ohne Geländer, zudem teilweise recht glatt. An dieser Stelle kam dann zum erstenmal „wir probieren es erstmal“. Mit den Stufen dann auch ein Geländer und auf dem gesamten Stück bis oben immer wieder Stellen, die für kurze Pausen gerade recht kamen. Wir waren so tapfer, Stufe um Stufe ging es nach oben und irgendwie war es gar nicht schlimm. Wir waren auch überhaupt nicht aus der Puste, Günter keine Luftprobleme. Erstaunlich, ich glaube die anderen Male bisher hat er nur simuliert.
Ungefähr nach 2/3 Aufstieg gibt es eine gläsere kleine Aussichtsplattform von der man schon einen wundervollen Blick auf die Stadt hatte. Der Blick nach oben erstaunte uns dann doch, dass es ja nur noch ein kleines Stück bis oben war. Das war dann wirklich nur noch ein Klacks.
Links, und wirklich das richtige links und nicht das „Frauenlinks“, wurde der Himmel sehr sehr dunkel. Der Gedanke eventuell bei Regen die Stufen wieder herunter zu müssen war nicht so prickelnd, also ab nach unten.
Hoffentlich habe ich diese Anstrengung nun ausreichend gewürdigt. Asche auf mein greises Haupt.