10. August – Kleifarvatn, mein Träumchen

10. August 2023 Aus Von admin


Für heute haben wir uns eine Tour in Reykjanes vorgenommen, dann ein wenig weiter gen Westen.
Tschüss Vatnsholt, der Platz, auf dem wir ganz alleine standen. Bedeutet auch, Dusche nur für uns, WC`s nur für uns, Küche nur für uns und sauber.

Den Elfen nicht tschüss zu sagen ist schon fast wie ein Staatsverbrechen. Also machen wir das auch.
Wir fahren die altbekannte Strecke und sehen plötzlich wie von Geisterhand dorthin gestellt das Hinweisschild zur Strandarkirkja. Auf die Eisen und abgebogen. Das tolle dort, ganz in der Nähe gibt es wohl den einzigen Campingplatz Islands, der kostenlos zu benutzen ist – inkl. WC. Aber wir wollen ja zur Kirche.

Tja, und was soll man sagen, die Kirche liegt auf einem Hügel und in dem Hügel befindet sich ein….ihr wisst schon, ein Klo, aber diesmal bin ich nicht die Erste, es gibt einen Ersten.

Die Kirchen in Island sind in der Regel alle sehr gepflegt und oft außergewöhnlich gut renoviert. In diese hier konnte man sogar hinein mit der Bitte um einen kleinen Obolus. Tja, aber eine Spendenbox findet man vergebens. Das würde uns in Deutschland noch fehlen – ein Barcode, mit dem man auf die Internetseite gelangte und dann dort online mit KK einen Betrag x zahlen konnte.

Eine kleine Bildspielerei
Eine Kirche hier in dieser Gemeinde geht bis ins Jahr 1200 zurück, die Original-Kirche wurde 1888 gebaut und diente Seefahrern und deren Angehörigen als Ort des Gebetes. Wieder aufgebaut und renoviert wurde 1968 und 1996.
Wirklich hübsch und nicht von Touris überlaufen.
Auf dem Weg zum nächsten „want to see“-Punkt finde ich noch dieses hier

und denke an den Text eines Liedes:“Ich bau dir ein Schloss…..“ Keine Ahnung wie es weitergeht. Solche verlassenen Teile findet man immer wieder und es kann durchaus sein, dass im kommenden Jahr das ganze Ensemble erneuert wird.
Und noch eine Kirche, die allerdings als solche gar nicht mehr erkennbar ist, die Krýsuvikurkirkja, ein kleines ehemaliges Kirchlein, das zeitweilig auch anders genutzt wurde. Ringsherum gab es einmal einzelne Häuser, teilweise sind die Grundmauern noch erkennbar. Dass in dieser kargen Gegend Hofwirtschaft betrieben wurde ist immer wieder unglaublich. Welch eine Mühe und Last. Jedes Kinderzimmer muss heute größer sein, Luxusgejammer.

An Séltun, dem Sulfatarengebiet fahren wir vorbei, das kennen wir zur Genüge, aber ich will Günter unbedingt den Kleifarvatn in seiner Schönheit zeigen. Die Bilder werde ich größer darstellen, als die bisherigen und es hätten noch zig andere mehr sein können. Sollte ich mal wieder Guide in einer Gruppe sein, da geht es auf alle Fälle hin.

Warum alte Schilder entfernen, diese hier haben doch richtig Flair.

Geröll, nichts als Geröll und so wunderschön mit kleinen Überraschungen
Eine Nelke hat sich durch die Steine gekämpft und trotzt hoffentlich auch den Füßen dummen Touris, die nicht nach unten gucken.

Wer reißt denn da den Mund soweit auf? Ich spaziere noch ein ganzes Stück hinein in das Lavagestein, Günter hält sich etwas zurück.

Wieder könnte ich stundenlang hier verbringen und sogar Petrus hat ein Einsehen mit mir, deutlich sichtbar an der Himmelsfärbung der Bilder. Und nein, es ist nicht kalt, nur etwas windig.

Man frag sich doch, wie ist diese Stricklavaplatte gerade genauso dorthin gekommen wie sie da liegt. Das ist Naturgemacht, kein Mensch hat nachgeholfen.
ein Frosch, ein Fisch oder was??

Letztes Jahr im Mai mit Ulla und Helga war der Aufenthalt dort ein Highlight für mich und auch in diesem Jahr wäre ich gerne länger an diesem Ort geblieben.

sag noch einer, in der Lava wäre alles grau. Ich sehe grün und braun und weiß und türkis.

Ich will nicht hoffen, dass irgend jemand hier einen Mittelfinger entdeckt. Hier ermahnt die Trollmama ihre Kinder endlich nach Hause zu kommen, weil es hell wird. Nun hat sie selber den Zeitpunkt verpasst und ist zu Stein geworden.
So, einen noch und dann geht es weiter

Wie kommt so etwas nur zustande. Wieder einmal steht der Mensch dumm da und staunt.
Aber weiter geht’s.
Nun die Frage, wo übernachten? Gar nicht so einfach. Mosskogar hört sich gut an. Wo Skogar steht muss Wald sein. Kurz hinter Reykjavik, wirklich mit vielen Bäumen und irgendwie urig. Küche und Aufenthalt in einer Art Gewächshaus, saunawarm. Mal sehen, ob wir hier eine oder zwei Nächte bleiben. Der Betreiber nimmt nur Bargeld, das haben wir gar nicht in isländischen Kronen. Braucht hier kein Mensch, aber er nimmt auch Euros, davon gibt es noch etwas in der Geldbörse. Also nur eine Nacht.
Unser Platz ist ausgelegt mit einem Kunstrasenteppich, das ganze Areal. Merkwürdig, zudem ist uns ein Platz zugewiesen worden, der sozusagen am Durchgangsweg zur Küche und den Waschräumen liegt. Bravo, da haben wir ja wirklich das große Los gezogen.
Mit einem Abendessen verabschieden wir den Tag, bevor es morgen für ein paar Tage nach Akranes geht.
Das ist keine Skepsis, der guckt so.