27.09.-2.10.2020 – Waren an der Müritz
Unser heutiges Ziel – Penzlin, 28 km von Waren entfernt ist dies fast ein Katzensprung. Aber, was machen wir eigentlich vor unseren Ausflügen, mit nur einem Besuch, maximal zwei, kann der Tag ja noch nicht ausgelastet sein. Ganz ehrlich, wir schlafen uns nach dem Frühstück erstmal aus. Dies frühe Aufstehen macht uns fertig. Aber es heißt ja auch Frühstück und nicht Kurz-vor-Mittag-stück. Nur allein in diesem Punkt sind wir Corona geschädigt. Welch ein Luxusgejammer! So geht es immer erst so gegen 11 Uhr zu unseren Entdeckungstouren los.
In Penzlin fällt uns auf, dass es doch noch etliche Stellen gibt die aussehen, als hätten wir die Wende gerade erst hinter uns gebracht, da hat sich nicht viel verändert. Aber bevor jetzt Protest kommt, nur an einigen Stellen. Die Burg, zugegeben eine kleine Burg von der man sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass sie einmal eine Trutzburg gewesen sein soll. Wohl eher eine „Wohlstandsvilla“ erbaut im 16. Jahrhundert der Familie Maltzan (der böse Bernd). Woran habe ich sofort bei dem Namen gedacht, klar doch an Frau Malzahn im Lummerland. Erinnert ihr euch an Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer?
Im Keller der Burg wurde ein Hexenkeller angelegt.
Wir wurden außerordentlich gut in die Geschichte der damaligen Zeit und in die Praktiken der Verfolgung sogenannter Hexen eingeführt. Erstaunlich dabei, dass im 17./18. Jahrhundert, also weit außerhalb des Hochmittelalters, in Mecklenburg-Vorpommern noch Verurteilungen von sogen. Hexen stattfanden. Von den damals ca. 20.000 Einwohnern Mecklenburg-Vorpommerns wurden in den Jahren allein 4000 Personen, Frauen und Männer der Hexerei angeklagt. Es galt aber „keine Verurteilung ohne Schuldanerkenntnis“. Nun, wie man solche Geständnisse hervorbrachte weiß man ja mittlerweile.
In diese Erker wurden die sogen. Hexen, bekleidet mit einem dünnen Hemd, gesetzt. Die Füße durften den Boden nicht berühren, es war kalt, feucht und muffig. Klar waren die armen Menschen festgeschnallt.
Burg Penzlin, empfehlenswert und, wie man merkt, nachhaltig bei mir und auch bei meiner Schwester.
Danach ist uns nach etwas Herzhaftem. Das Essen im Kurhotel ist nicht schlecht, aber doch sehr gesundheitsbewusst. Beim Gang durch den Ort, der schon einen sehr ausgestorbenen Eindruck macht, lediglich beim Döner Laden sitzen ein paar Menschen. sehen wir einen Bäcker. Ein Bäcker wie früher, kleiner Laden. 500 g Brot 1,35 Euro und das vom Bäcker. Tja, leider war gerade Mittagspause. Im Ort ein Platz mit riesigen Informationstafeln zu geschichtsträchtigen Plätzen, leider ohne Hinweise wo man diese finden kann, also tapern wir auf gut Glück weiter und landen am Stadtsee mit der Badestelle. Wo eine Badestelle, da ist auch etwas Essbares in Sicht. Heureka, wir haben sie gefunden, die Stelle die wieder typisch nach postmoderner DDR aussieht. Currywurst und Pommes, welch Himmelsgeschenk, genossen mit einem schönen Blick über den See.
Überall findet man diese Bootsanleger
Tja und wer war die Paula des Tages? Ich geb’s zu, ich war es. Panikpaula wäre die richtige Bezeichnung. Nicht nur einer der Söhne meiner Schwester, auch Günter wurde darüber informiert, dass an der Anzeige im Auto etwas nicht stimmen konnte. Das Display leuchtete weiter beim Ausschalten des Autos und darüber blinkte etwas, dann sogar noch in rot. Womöglich würde die Anzeige über Nacht die Batterie leer saugen. Ich sah uns schon zu Fuß gehen.
😱
Des Rätsels Lösung: Das gehört so und schaltet nach 10 Minuten ab.