27.09.-2.10.2020 – Waren an der Müritz
2. Oktober 2020- Eichen sollst Du weichen
…und dich vor Bussen hüten
Unser letzter Tag ist angebrochen, und auch der erste Tag ohne Sonnenschein. Es ist aber warm genug um wieder etwas zu entdecken. Heute reißen wir uns auch beim Frühstück zusammen und kichern nicht wie die Teenager drauflos. Nach unserem obligatorischen Nach-Frückstücks-Schläfchen fahren wir zu den Ivenacker Eichen.
Das Navi führt uns auf den richtigen Weg und man weiß ja, dass hinter jeder Kurve ein Blitzer stehen kann, rechts ab auf eine sehr schmale Straße, ich bin am Steuer.
Ich:“aha, die Straße ist so schmal, da kann ich 120 fahren.“
Schwester:“…außer es kommt ein Bus“.
Ich:“…oder ein Flugzeug.“
Was ist das da vorne? Vor lauter Lachen können wir uns kaum in den Sitzen halten, Lachbauchweh droht, uns kommen gleich zwei Busse entgegen. Man gut es gibt schmale Ausweichstellen.
Immer wieder erstaunlich was man so in seinem Leben lernt, denn ich wusste nicht, dass es „soetwas“ hier bei uns in Deutschland gibt. Aber, Unwissenheit schützt ja nicht vor Entdeckergeist.
Was sind wir Menschen doch für kleine Kreaturen und so unwichtig gegenüber 1000 Jahre Leben und wir empfinden Demut. Nicht nur 1000 jähriges Leben, wir sehen auch Sterben, das ist Natur.
Wir schauen uns die Borke eines dieser Methusalems an und wissen nun endlich warum unsere Falten Jahr um Jahr mehr werden, das heißt, meine Schwester hat keine Falten – bessere Gene und bevor ich es vergesse, meistens bekommen Männer auch nicht so schnell Falten. Das ist gemein!!
Ein Baumkronenpfad als weiteres Schmankerl für uns, wieder etwas das wir beide nicht kannten und klar, da geht’s rauf. Meine Schwester ist mutig und kommt bis fast nach oben mit. Ich bin stolz auf sie. Fast 40 m hoch geht es auf leicht schaukelnden Wegen, oje als hätten wir zu tief ins Glas geschaut. Für die Besucher gibt es auf den verschiedenen Ebenen genügend Möglichkeiten zum Lernen, sei es Vogelstimmen identifizieren, oder Bäume und Vierbeiner entdecken.
In der Ferne von oben zu sehen das Schloß Ivenack und die Kirche. Bei einer späteren Fahrt durch das Dorf wundert man sich mal wieder wie groß Kirche und Schloß im Vergleich zum Dorf sind. Hier gibt es Vergangenheit pur.
Wieder abgestiegen vom Baumkronenpfad begleitet uns ein Rothirsch und seine Mädels, er weiß wohl, dass er keine Konkurrenz zu befürchten hat, denn er wagt sich ziemlich weit von seinem Rudel weg. Nicht weniger toll anzusehen die Waldschweine, die genüsslich zahlreiche Eicheln und auch trockenes Brot verputzen.
Mmmh! Lecker, gibt schönen Schinken. Was ist das für ein Gedanke, Brigitte schäm dich!
Was ist nun mit dem Pavillon? Ich sag nur Zwetchgenkuchen mit Sahne und Kaffee – und beides sowas von köstlich.
Morgen geht es nach Hause, es waren schöne 6 Tage mit viel viel Spass, das Kurhotel in Waren ist empfehlenswert. Der Koch sollte bei einigen Gerichten noch ein bisschen üben, der Fisch war jedesmal besonders tot gebraten oder gedämpft. Was solls, wir sind satt geworden und besonders die Cocktails waren gut. Das ist nichts Essbares? Doch doch, die Garnitur.
Und Tschüß bis zur nächsten Fahrt