28. Juni – unsere Grenzen erreichen

6. Juli 2021 0 Von admin

Wir sind früh abends am 27. in Flokalundur angekommen. Der Campingplatz ist in Ordnung. Es gibt eine kleine Küche, Toiletten und Dusche. Das macht doch glücklich und meine Haare schön.
Heute am 28. wird gewandert, aber sowas von dolle, da werden unsere Füße qualmen und wir werden unsere Grenzen erkennen, Mann, ach ne, man ist ja nicht mehr 20 oder 30 oder 40 oder 50 oder ach du Güte auch nicht mehr 60.

(Wikiloc)

Der Rundweg ist im Rother Wanderführer als gut machbar beschrieben und angeblich in 2 1/2 Stunden gemacht. Passt gut, selbst wenn wir eine Stunde länger benötigen haben wir noch Zeit genug den nächsten Platz anzusteuern. Also los, ein kleines Stück zurück, gleich hinter der Brücke, da geht es los.
Aber erst noch mal den natürlichen Hotpot begutachten, den Hellulaug.
Übrigen Laug(ar) ist das Schwimmbad bzw. das Becken. Laugardagur ist Samstag undwer kennt das noch, Samstag ist Badetag.
Das Wasser hat ca 36°C, hier sauber, Zu- und Ablauf sind erkennbar und direkt am Strand gelegen. Eigentlich genial, aber nach einem solchen Einweichbadetag ist man immer so fix und fertig. Besser gleich zum Wandern.

Kann man darin baden?

Zunächst geht es ein wenig am Strand entlang, dann über Steine, kleine Steine, die Steine werden größer, die Steine werden sehr groß.


Eindeutig zu kalt zum Baden

Weiter durch die Birkenbüsche. Die Wege dazwischen sind breit genug, sie werden enger, sie werden matschiger, sie sind kaum mehr erkennbar. Oje, wie soll das weitergehen. Jeder Flock wird begrüßt als wäre er ein besonders leckerer Nachtisch.


Es geht Bergauf, noch relativ gemütlich und die tolle Sicht entschädigt. Es dauert nicht lange, da bekomme ich zugerufen „nur nach rechts gucken“. Was das bedeutet ist klar, links ist der Abgrund und das verdammt nah. Ich bin nicht schwindelfrei und darf ohne mich irgendwo festhalten zu können wirklich nicht zu doll nach links gucken.








Vielleicht 100 Meter vor uns ein Paar aus der Schweiz und was ich sehen kann ist, dass es immer noch schlimmer kommen kann. Über lockerem Geröll nach oben zu klettern ist nicht einfach für uns Flachlandtiroler, aber wir schaffen das mit entsprechenden Pausen. Wasser und Tucs sind ja immer dabei.



Aus dem Gebüsch höre ich ein merkwürdiges Geknatter, hab das aber gar nicht zugeordnet in dem Moment. Ein kleines Stück weiter wusste ich wieder was es war. Wie die Schneekönige haben wir uns gefreut über dieses tolle, gar nicht so einfach zu entdeckendes Geflügel.

Natürlich, das ist ein Schneehuhn, welches sich fast perfekt seiner Umgebung durch die Farbgestaltung des Federkleides anpasst. Irgendwie macht das glücklich. Man darf nur nicht daran denken, dass die Schneehühner von wirklichen Könnern auch bejagt (keine Ahnung, ob das richtig geschrieben ist) werden und als Delikatesse gelten. Hallo Leute, sagt jetzt nicht „als Delikatesse auf dem Teller würden die Schneehühner EUCH glücklich machen“

Wir scheinen die höchste Stelle erreicht zu haben und zumindest geht es jetzt leichter voran, immer über Stock und Stein, da kann es schon passieren, dass Günter auch mal die Steine riechen möchte und platsch liegt er lang.
Nachdem wir auch durch Match gestiefelt sind, erreichen wir diesen wunderschönen kleinen See.



Die Markierungen werden etwas seltener und es wird schwierig diesen See trockenen Fusses zu umgehen. Irgendwie haben wir auch das geschafft, so’n büschen nass macht ja nichts.
Für besonders starke Männer gibt es die Möglichkeit Steine mit der bloßen Handkante zu zertrümmern. Günter probiert das einfach mal aus.


Hat geklappt.

Wir erreichen eine wunderschöne Tannenlichtung und staunen wirklich. Island will aufforsten, aber es scheint nicht immer logisch an welchen Stellen plötzlich kleine Wälder auftauchen. Vielleicht sind die aber auch von den Landeigentümern angelegt um der Bodenerosion genau hier entgegenzuwirken.


Man denkt im Schwarzwald zu sein.

Nach einigen Stunden erreichen wir eine Fahrspur und sehen uns von weitem diesen schönen Wasserfall an



Froh endlich wieder irgendwo in der Ferne unser Auto zu entdecken, marschieren wir jetzt wirklich flotten Fußes weiter, wir wollen ja noch den nächsten Ort ansteuern. Panik Paula wird an dem kommenden Stück ihre wahre Freude haben.