Fliegendes Wasser -28.03.2025
Wir sitzen am Frühstück und sind erstaunt darüber, dass der Wetterbericht Recht zu haben scheint – die Sonne scheint – so ein bisschen zwischen die Wolkenlücken hindurch. Es ist trocken, also zack zack raus und los. Planänderung und wir wollen dann doch noch einmal den Wasserfall aller Wasserfälle auf den Färöer bei Trockenheit und ganz vielleicht sogar mit Sonne im Hintergrund auf die Linse bekommen. Sonne, Wolkenlücken, was sagt uns das für die Temperatur draußen? Laut Mobilphonanzeige 4 Grad Celsius, immerhin Plus, aber gefühlt ca. 2 Grad Celsius – brrrr! Wir gehören ja aber zum Volksstamm der Nordlichter und nicht zu den Memmen.
Kaum sind wir aus Tórshavn raus, beginnt schon ein ganz leichter fieser Nieselregen und es stürmt, dass es einem die Mütze vom Kopf wehen würde, wenn man denn eine auf hätte und so fliegt eben die Kapuze.
Auf der anderen Seite des Fjordes, da scheint es noch trocken und sonnig zu sein. Mal sehen. Auf dem Weg dorthin sehen wir es – fliegendes Wasser an den Fallkanten der Wasserfälle die alle paar Meter die Hänge hinab rauschen.
Ein beeindruckendes Bild. Wie die Kinder bewundern wir jeden „fliegenden“ Wasserfall, selbst wenn er noch so klein und mickerig ist. Sieht man ja auch nicht jeden Tag.
Wie war das noch, auf der anderen Seite des Fjordes scheint ein bisschen die Sonne. Und isses noch so? Den Wasserfall dort müssen wir noch erobern und prompt – Sonne weg, Nieselregen auch dort.
Als Beifahrer, Herr (Dame) der Karten und Tourenausarbeiterin muss unser Chauffeur machen was ich sage, es geht also trotz Regen ab auf die andere Seite.
Diese Färingischen Schafe!!! Eitel wie es nicht mehr geht. Da wird jedes Model neidisch. Ich glaube Doris hat 100 Schafe fotografiert, aber das würde diese Seite sprengen.
Es ist ja aber klar, dass es nieselt und stark windet als wir dort ankamen. Aber mal ehrlich, das Mannequinschaf ist doch prächtig.
Das Wetter wird auf der weiteren Strecke nicht besser, mal regnet es kaum, mal mehr, da müssen wir nun durch und schön ist es trotzdem.
Wir fahren ab auf die Straße nach Landsend. Das ist jetzt nur ein Begriff von mir für diese Straße, die einspurig durch zwei Orte führt bis sie in Tjörnuvik endet. Zum Glück gibt es diese Ausweichstellen. Damit man sie ja nicht rechtzeitig erkennt sind sie auch nicht markiert mit dem altbekannten M, na ja und wie ich reagiere, wenn irgendetwas plötzlich anders ist als von mir gedacht…..nicht umsonst heiße ich Panik-Paula.
Aber unser Objekt des Begehrens, der Foss, können wir heute tatsächlich trockenen Hauptes bewundern, fotografieren und filmen. es wird fotografiert
fotografiert
und….
Sieht doch gleich ganz anders aus als durch einen Regenschleier, aber ich gestehe, das Bild rechts ist beim ersten Besuch des Foss aufgenommen. Im nächsten Ort Haldarsvik sehen wir linker Hand einen traumhaften Campingplatz. Wohnwagen an Wohnwagen auf einem ungemütlichen Schotterplatz. Wie kann man sich da wohlfühlen? Grauslich. Sieht eher aus wie eine Verkaufsfläche. Der Ort sieht aber, abgesehen vom CP nett aus und im Ort befindet sich die einzige achteckige Kirche der Färöer. Warum sollte man auch achteckige Kirchen bauen?
Bei Sonne muss es hier richtig nett sein.
Ich wäre gerne etwas spazieren gegangen, aber man mag es mir und den anderen nachsehen, der Nieselregen ist wirklich nicht schön.
Und wieder ein Mannequin-Scahf, hat nur leider vergessen sich zu frisieren.
Die Straße wird enger und nun passt wirklich nur noch ein Auto auf die Fahrbahn. Zum Glück gibt es genügend Ausweichstellen, aber einem Bus möchte ich trotzdem nichtgegenüber stehen.
Letzter Ort ist Tórnuvik, soll das Surferparadies sein und die Wellen, die wir sehen lassen es uns glauben. In den Ort, der nur aus wenigen Häusern besteht, darf man nicht reinfahren und durchgehen wollen wir heute nicht. Der ist ist zu fies und surfen wollen wir heute auch nicht, ist zu kalt. Risin und Keilirin können wir von dieser Seite wunderbar sehen, könnten wir…. Wenn nicht der Regen wie eine Gardine einen klaren Blick auf diese beiden Felsen verhindern würde.
Der Abfahrtstag auf den Färöer ist immer ein bisschen lang , denn das Schiff legt erst abends um 20 Uhr ab und man verbringt den Tag immer mit dem Check-in Zeitpunkt im Nacken. Wir werden uns noch eine Zeit in die Lobby des Hotels setzen um dann ins Museum zu gehen, so haben wir bis maximal die Zeit bis 17 Uhr gut genutzt. Doris ist überrascht wie groß die Ausstellung ist. Im oberen Bereich wird überwiegend die erdgeschichtliche Entwicklung des Nordens und der Färöer beschrieben. Interessant, dass die Färöer vor zig Millionen Jahren ganz dicht dran an Grönland lagen und zu der Zeit sicher auch nicht in dieser Inselzusammenstellung. Es gibt weiterhin Informationen über die heimische Tierwelt, über die invasiven ebenso wie die nicht mehr vorhandenen Tierarten.. Erst seit 1999 gibt es Wespen auf den Inseln, Schnecken auch erst sehr spät und Hasen. Blinde Passagiere der unwillkommenen Art. Im unteren Bereich der Ausstellung gibt es ausführliche Informationen über die Fischwirtschaft bis in die Jetztzeit, die Wollwirtschaft, Stricken und Weben der Wikinger und etwas über die christliche Entwicklung, Kirchengestühl etc.
Zeit so langsam mal etwas Essbares auszumachen. Auf dem Weg zum Bonus, einer Discounterkette auch in Island, sehen wir, dass die Norröna bereits an der Pier liegt. Macht schon ein bisschen unruhig und tatsächlich können wir schon so gegen 17:30 Uhr einchecken, also wird eben in der Kabine das Gefundene verspeist, ein wenig ausruhen und dann hoch in die Laterna magica, einem Aufenthaltsbereich an Bord. Die Karten liegen bereit. Wir haben das Kartenspiel Phase 10 kennengelernt, das sollten wir uns auch für zuhause zulegen.
Die Rückfahrt mit der Norröna verlief entspannt, nicht so ruhig wie die Hinfahrt aber egal denn Seekrank werde ich ob mit oder ohne Wellengang.
Was liegt als nächstes an – London mit meinen beiden großen Enkelmädchen. Ich freu mich drauf.
Es ist immer wieder herrlich, Deine Berichte zu lesen – auch im Nieselregen.
Ich danke Dir von Herzen.
Du bringst mich immer an schöne Tage und Erinnerungen mit Dir in Island.
Ulla