17.-19. Juni – Hrísey ein Träumchen

23. Juni 2021 0 Von admin

Wir sind an der Fähre zur kleinen feinen, aber immerhin zweitgrößten Insel Íslands, Hrisey. Wissenswertes zu dieser Insel könnt ihr unter dem Link (s.o.) ansehen.
Die Fähre kommt pünktlich, und wir denken alles Wichtige bei uns zu haben. Wir übernachten privat bei Claudia. Claudia ist die mit dem Anhänger, aber besonders auch die mit dem einzigen Kaufmannsladen auf der Insel, so nebenbei macht sie die Post, tauscht Gasflaschen, nimmt die Zeitung an und „freut“ sich an dem sommerlichen Lieferkuddelmuddel, denn es klappt längst nicht alles so wie es soll.
Wir gehen erstmal zum Essen und lernen dabei auch Bjarki, Claudias Mann und Frank und Thomas kennen, die ebenfalls miteinander liiert sind. Der Abend endet mit „kein Bier mehr beim Wirt Omar“, alles ausgetrunken bis auf einem Biertasting einer einspeziellen Biersorte. Meine Befürchtung, dass dieses Bier der Rest aus dem BierSpa wäre (Baden im Bier), hat sich nicht bewahrheitet und alle müssen lachen. Hat gut geschmeckt und wir hatten einen lustigen Abend miteinander, kann man sich ja vorstellen.

Welch ein traumhafter Blick abends um 21:30 Uhr

Am nächsten Tag wollten wir zwei einen der ausgewiesenen Wanderwege erkunden, es wurden mit viel Guck-in-die-Luft, Guck-auf-das-Wasser und Guck-auf-die Vögel und Guck-auf-alles dann 9 km. Vorher dann aber nochmal durchs Dorf.
Interessant die geniale Verkaufsidee von Claudia in einem kleinen Container einen Self-store einzurichten. Hat das Geschäft nicht geöffnrt lassen sich lebensnotwendige und nicht notwendige Nahrungsmittel und Getränke bar oder mit Karte einkaufen. Wunderbar und es funktioniert.
Weiter gehts und wir treffen auf ein Haus, das doch tatsächlich einem Schriftsteller gehört, der sogar bei Insidern in Deutschland bekannt ist. Es ist die Sommerhütte von Hallgrimson Helgason. Das muss fotogafiert werden.

Vor lauter Schriftstellerei hat der Besitzer wohl keine Zeit das Haus etwas Aufzuhübschen. Neuestes Buch vom ihm „60 Grad Sonnenschein“. Liegt hier im Bus und wartet darauf weitergelesen zu werden.

Hrísey ist bekannt als guter Vogelbeobachtungsposten, da es hier keine natürlichen Feinde für die gefiederten Gesellen gibt.


Wir haben uns dann gleich mal unser neues Reisegefährt ausgesucht, leider wollte der Handwerker, dem das Dreirad gehört, uns keinen akzeptablen Preis nennen. Wir gehen also doch zu Fuß. Auf Vogelbeobachtung bezogen sind wir doch Dummies, aber dank eines Freundes, der uns auf eine Vogelstimmenerkennungs App aufmerksam gemacht hat, konnten wir Rotschenkel, Eiderenten, Küstenseeschwalben und einen weiteren Vogel identifizieren. Zu dumm, dass ich die Vogelstimmen nicht gespeichert habe.
Isländische Landnahmehühner diese Rasse gibt es seit
900 ! Jahren auf der Insel, mitgebracht durch die Wikinger mit den Islandpferden (never say Pony)
Wir gehen weiter und landen bei einem Steinbruch. Oje, wie klein ich doch bin.

Weiter gehts, noch ohne Murren und Knurren, noch merkt man die einzelnen Muskelstränge nicht.

Ein wunderschönes kleines Birkenwäldchen umrahmt den Weg und noch immer merken wir nichts an den eventuell vorhandenen Muskeln. Also nichts wie Áfram Áfram – Vorwärts.

Island, bekannt für Handball, Fußball, Kultur und Kunst, oh, kann das weg? oder ist das womöglich Kunst? Von weitem sah dieses Schrottverwertungsteil aus, als würde es ein Vogelbrutplatz sein, samt brütendem Vogel. Na ja Sinnestäuschung ist auch eine Täuschung.

Es gibt auf Hrísey drei markierte Wanderwege, der weiteste mit ca 5 km belohnt uns mit solchen schönen Ausblicken. Es ist alles wunderbar solange ich nicht zu nah an die Ränder komme, Höhe ist nicht mein Name, eher Panik-Paula (da ist sie wieder die Paula).

Mittlerweile wird schon mal nachgeschaut, ob wir nicht endlich die Kehre erreicht haben, ne, haben wir nicht, also weiter durch das Moos (aber immer auf dem markierten Weg).
Was man nie machen sollte bei Wanderungen ist, ohne Handy, Getränk und Snack losgehen. Das wissen wir. OK, wissen allein sagt noch lange nichts über das richtige Tun aus. Wir hatten nichts dabei, Mist aber auch. Stimmt nicht, Handy war dabei.

Wir sind wieder im Ort und denken, „dieses Haus mit der isländischen Flagge sieht aber schön aus“.
Der Abend war noch lustig und lang, beim Grillen und einem guten isländischen Bier wurde der Mitternacht entgegengefiebert, denn wir sollten einen Ausflug ganz besonderer Art erleben. Ach ja, das Haus gehört Frank und Thomas, die es gerade mit einer unwahrscheinlichen Fleißarbeit renovieren. Hut ab, wenn ich denn einen hätte.
Bevor es aber mit 6 Personen in einem Auto, in dem maximal vier hineinpassen losging, gab es noch einen typischen Brigitte. Während der Runde unterhielten wir uns unter anderm darüber, dass…nee, das kann ich jetzt nur so schreiben, wie ich es verstanden habe.:
„Oma zeugte xxx Kinder“, kurze Denkpause bei mir, dann laut gedacht „wieso kann Oma Kinder zeugen?“ Schallendes Gelächter, denn Oma war nicht Oma, sondern OMAR, der Wirt des Restaurants auf Hrísey. Klar, der konnte, Oma aber nicht.
Es geht los, fast schon ein bisschen spät, aber gerade noch im letzten Peng, wir fahren zum Leuchtturm und bekommen gerade noch mit, wie die Sonne hinter den Wolken verschwindet. Ein traumhafter Anblick, mit einer traumhaften Kulisse.

Es ist Mitternacht vorbei und real ist es heller als auf dem Bild.

Unsere Gastgeber Bjarki, Claudia und Bónó

….und die Sonne geht wirklich nicht unter

Ein Traum, totale Entspannung und Genuss, und nein, ich bin nicht die Leiter hoch.

Bei sovielen tollen Eindrücken kann man nur müde und zufrieden ins Bett fallen. Danke liebe Claudia, dass du uns dies ermöglicht hast.
Bevor wir am nächsten Tag die Insel verlassen muss ich aber noch unbedingt die Kirche fotografieren


Wir wollen weiter nach Ásbyrgi, dem Teil, in dem Sleipnir, das achtbeinige Pferd Odins seinen Hufabdruck hinterlassen hat. Der Ort ist besonders schön, weil durch die niedrigwachsenden Birken, den Botnstjörn (kleiner See), seiner Vogelwelt und natürlich durch den Eyjan, eine besondere Ruhe in einem einkehrt.
Dann bis zum nächsten Bericht.