Island – die Erste 2016

13. Mai 2016 0 Von admin

21. Mai – Kümmel oder kein Kümmel

Die erste Nacht im Camper. Ich muss mal eben nachschauen, wieviele Knochen ein Mensch hat – 206 Knochen. Wenn ich bisher diese 206 Knochen nicht spürte, jetzt sind sie da. Ganz sicher habe ich zwei Hüften, mein Popo ganz gut gepolstert. Ach was, der ist so dünn, dass ich sogar sämtliche Knochen unter der Muskel-/Fettschicht spüre. Die Kälte war nicht so schlimm, wir hatten ca 4°C Außentemeratur. das war gut auszuhalten. War doch kuschelig :D.
Frühstück im Auto, löslicher Kaffee, so etwas ähnliches wie Toastbrot und Marmelade, als Nachtisch ein Skyr. Ein Riesenhapps ins Brot mit Wonne und dann das: Kümmel. Grundsätzlich hab ich ja nichts gegen Kümmel, aber unter Marmelade…..Tapfer da durch und nun aber fix ins Schwimmbad, es ist bereits kurz vor 9 Uhr. Danach gehts gleich weiter Richtung Reykjavik und Gullfoss. Auf gehts. Oh, wir scheinen fast die ersten zu sein. Im kleinen Pool sitzt nur eine junge Frau. Da stimmt was nicht, im Eingangsbereich ist es dunkel, die Tür ist geschlossen. Es ist Samstag und in isländisch steht, dass das Bad samstags erst um 10 Uhr aufmacht. Warten scheint unser Karma in Island zu sein. Nach einer halben Stunde Spaziergang entscheiden wir uns fürs weiterfahren – gibt ja noch mehr Bäder in Island.
Die Fahrt ist unspektakulär, je näher man Reykjavik kommt, umso stärker wird der Verkehr, erst auf der 36 wird es etwas ruhiger. Vorher aber bringe ich die isländischen Autofahrer wahrscheinlich in den Wahnsinn. Ich bilde mir ein eine recht gute Autofahrerin zu sein, aber diese Kreisverkehre hier schaffen mich und machen mich fix und fertig. Fast alle sind zweispurig und die Vorfahrtregel im Kreisverkehr erschließt sich mir zwar, aber verstehen kann ichdas nicht.
Wir sollen in Pingvellir den ersten Parkplatz nehmen. Klar, abgemacht und abgebogen und blubber blubber. Was ist denn hier los??? :huh: Massen an Autos, Massen an Menschen und 2 Menschen, die Parkplatzgebühren kassieren. Dagegen ist nichts zu sagen. Ich kurv mal rum und kurv mal rum und kurv wieder weg, keine Chance für die nächsten 30 Minuten. Es kommt ja noch ein Parkplatz. Jo, da gibts ein Informationszentrum, eine Toilette, eine Parkmöglichkeit und jede Menge Menschen. Alle möglichen Nationalitäten sind auszumachen. Die Engländer haben es uns besonders angetan.
Mittlerweile weiss ich, dass ich den falschen Reiseführer mitgenommen habe. Der Lonely Planet ist nicht wirklich hilfreich für uns uns wird uns so manchen Plan verhageln.
Wir wollten im Pingvellir ein bisschen spazieren gehen und die sagenhafte Landschaft in uns aufsaugen. Den letzten Teil des Satzes haben wir dann auch gemacht, spazieren gehen – Himmel wo ist der „Eingang“. In der Tat, wir haben keine Stelle gefunden, an der der Wanderweg hätte beginnen können und quer durchs Beet wollten wir auch nicht. Wie blöd kann man sein????
So haben wir genossen was wir gesehen haben, so ganz nebenbei, besagte Engländer die scheinbar nicht wissen, dass man den Tisch, den man benutzt hat, auch wieder abdecken kann.

 Es ist Sommer in Island und das im Mai! Lupinen überall. Und der Strokkur? Ach den kennt doch jeder – das ist eine Ausrede. Ich finde die Bilder nicht wieder :patsch:

Oh man, wir sind ja schon beim Geysir! Es ist Zeit etwas zu essen. Selfservice und Leute angucken. Gegenüber platzieren sich zwei mittelältere Paare – aus England. Ich brauch ja wohl nicht zu erzählen, wie die ihren Tisch verlassen haben. Woher ich weiß, dass es Engländer sind? Die Aussprache ist es.
Auf dem Geysir-Gelände wird uns bewußt wie dünn doch unsere Erdkruste ist. Ein Bild gelingt mir dann tatsächlich vom Strokkur. Wir gehen noch die Anhöhe hoch und stellen fest, dass wir nicht die einzigen „Omas“ sind. Wir setzen uns uns finden das ist „Grandmas residence“. Drei Omas fangen an zu lachen. Der Blick von oben auf die Szenerie ist wunderschön. 

Weiter zum Gullfoss. Die Strecke hab ich mir anders vorgestellt. Ich freu mich. Und da ist ER, wahnsinnig das Getöse, die Kraft, einfach doll. Man wird demütig bei dem Anblick. Es ist auch nicht überlaufen. Wir stellen uns die Szenen aus dem Winterfilm bei Youtube vor und denken, wie bekloppt mussten die Leute sein. Meiner Schwester erzähle ich noch etwas über die Entstehung des Namens und über die Rettung durch Sigríður Tómasdóttir.

 
Der Gullfoss “ Goldener Wasserfall“, ihn sollte man wirklich gesehen haben. Eine gewaltige Kraft der Natur, die einem fast den Atem raubt.

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Die Übernachtung heute ist in Flúðir vorgesehen, mit Baden in der Secret Lagoon. Erst baden gehen. Es ist schon erstaunlich, wir finden die Lagune tatsächlich. Wir stehen auf dem Parkplatz und sind überzeugt, dass wir uns verfahren haben. Ein riesiges Gewächshaus mit Tomaten steht da. „Inga jetzt müssen wir Tomaten essen“. ?(
Aber wo ist das Schwimmbad, bzw. „die Secret Lagune“? Der Name sagt’s , eben secret. Oh halt, da vorne kommt jemand mit nassen Haaren raus. Wir also rein. Wie es sich gehört erst duschen, nackig und gut einseifen. Rechts und links geguckt – keine Duschpolizei zu sehen, dann rein ins Vergnügen. Es ist unglaublich, das warme Wasser und rechts hinten fließt fast kochendes Wasser in den „Pool“. Es riecht schweflich. Ne Stunde hält man das nicht aus. Nach dem Bad nochmal kurz duschen und einmal kurz um die Lagune gehen. Heißes Wasser, das in den Fluss rechts daneben fließt und eine kleine heiße Quelle links. Wirklich schön.
Nun ab zum Campingplatz. Der junge Mann ist sehr nett und ich sage ihm, dass bisher alle Isländer sehr freundlich und höflich waren – er guckt kurz „I’m an italien“. OK. Besonders nette Gäste erhalten den Tip für den Hot Pot der Einheimischen, aber aus Respekt werden wir dort nicht stören.
Der Campingplatz liegt sehr schön und frei, die Toiletten waren in Ordnung, die Dusche nicht zu benutzen so eckelig, aber es sind die Gäste, die sich so saumäßig benehmen.
Diese Nacht wird seeehr kalt. Draußen wird es ca. 0°C. Oh, Mädels, wie soll das noch werden? 

Bisher sind wir tagsüber vom Wetter verwöhnt, das macht gute Laune und Hoffnung.

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